Tja, wohin denn nun? Diese Frage stelle ich mir mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder. Fakt ist, ich habe seit Ende November eine Schreibblockade. Wobei ich nicht sicher bin, ob der Begriff richtig ist. Auf jeden Fall Schreibunlust – kurz, irgendwie ist die Luft raus. An sich kein Drama, ich muss nicht vom Schreiben leben. Aber es geht mir auch mit dem Bloggen nicht viel anders, mach ich zwar, aber doch oft lustlos – vom Bullet Journaling ganz zu schweigen. Und irgendwie gefällt mir dieser Zustand nicht. Manchmal habe ich das Gefühl – ach was, ich weiß, dass es so ist – dass ich mich zwischen den vielen Möglichkeiten, die habe, einfach nicht entscheiden kann. Ich glaube, dass ich damit aber nicht alleine bin. Wenn ich mich nicht irre, gibt es sogar ein Buch – mindestens eins – das dieses Luxusproblem thematisiert. Genau, es heißt “Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast”. Stellt sich natürlich die Frage, ob das für jemanden in meinem fortgeschrittenen Alter noch Sinn macht. Aber vielleicht sogar gerade dann? Sollte man sich mit fünfundsechzig eher fokussieren oder einfach alles (mit-)nehmen, wie es gerade kommt?
Also jedenfalls habe ich mich heute hingesetzt und mir endlich mal wieder mein BuJo vorgenommen, ein April Review geschrieben – Moment … das geht auch auf deutsch … Also einen Aprilrückblick geschrieben und den Mai angelegt. Meine aktuelle Inspirationsquelle ist William Hannah aus England, der auf Instagram täglich ein Zitat und seine Gedanken dazu postet. Der Mann stellt traumhaft schöne Notebooks im Discboundsystem her, tolle Lederauswahl. Aber Ringbuch oder Discbound sind für mich ja abgehakt, auch wenn ich bei diesen Notebooks schwach werden könnte. Ich bleibe definitiv dem Leuchtturm 1917 und dem Cover von StartBay Notebooks treu. Allerdings hat’s mich dann doch gejuckt und ich musste mal wieder bei Startbay vorbeischauen, die ja eine eher bescheidene Lederauswahl haben. Und es kam, wie es kommen musste, es gibt ein nagelneues Cover in Grün und einer Art Jugendstildekor. ………… Wenn’s angekommen ist, zeig ich es euch 😉
Wenn ich darüber nachdenke, wofür ich mich in den letzten zwölf Monaten so begeistert habe, gibt es einiges, woran anzuknüpfen sich lohnen könnte. Ob Selbstorganisation mit der Flylady, Morgenroutine mit Hal Elrod oder eben das regelmäßige (Tagebuch-) Schreiben … das alles macht schon Sinn. Man müsste es nur in sinnvolle Bahnen lenken, die mich nicht überfordern. Und mich davon abhalten, mich ständig für etwas anderes zu interessieren. Nur bin ich dummerweise offenbar nicht für dafür gemacht, konsequent einem einmal eingeschlagenen Weg dauerhaft zu folgen. Wer will auch seine Spüle polieren (Flylady), wenn draußen der Garten lockt, oder um 5 Uhr aufstehen, wenn man als Eule nie vor Mitternacht ins Bett geht? An sich könnte ich doch auch mal so einen Ratgeber schreiben *lol*.
Nein, im Ernst jetzt: Das Bullet Journaling wird wieder aufgenommen. Davon verspreche ich mir den größten Nutzen. Es kann mir schon helfen, Klarheit zu gewinnen, was ich will und was mir Spaß macht. Und es könnte mich zu größerer Konsequenz anhalten bei den Vorhaben, die ich dann als wirklich wichtig erachte. Mit der Ernährungsumstellung nach Weight Watchers klappt das seit Ende Januar ja doch ganz gut, wobei ich auch da seit dem Urlaub ein bisschen mit dem Schludern angefangen habe. Aber Fitness, Abnehmen und Gesundheit – das sind schon Themen, die mir wirklich am Herzen liegen.
Übrigens – nicht jeder wird sich zu seinem Bullet Journal Notizbuch ein teures Ledercover leisten wollen – ich bin da schon ein bisschen verrückt – aber die meisten kommen am Leuchtturm 1917 nicht vorbei. Im letzten Jahr hatte ich mir aus der 100 Jahre Sonderedition ein Buch mit Metalliccover gekauft, das ich derzeit auch noch benutze, aber auch hier gibt es etwas Neues: Vier neue Cover mit der Prägung eines deutschen Begriffes, der als Lehnwort in andere Sprachen übergegangen ist. Was immerhin relativ selten vorkommt. Die Begriffe sind: Fernweh, Sehnsucht, Wanderlust und Zeitgeist. Alle Cover sind in tollen Blautönen gehalten. Finde ich grundsätzlich ja sehr schön, passt aber nicht so gut zu dem neuen, grünen StartBay Ledercover. Also da muss ich erst noch drüber nachdenken. Schon wieder so ein Luxusproblem!
Okay, das Luxusweib macht hier mal Schluss und versucht, doch noch vor Mitternacht ins Bett zu kommen. Wobei da vorhin eine Ameise reinkrabbeln wollte, keine so tolle Vorstellung. Aber ich habe sie erwischt.
(Das Beitragsheaderbild entstand mit Hilfe eines Fotos von: httpss://unsplash.com/@kendall3lane – danke.)
Gerade letzthin, als ich in mein Tagebuch schrieb, habe ich gedacht, dass du schon lange nicht mehr von BuJos geschrieben hast, liebe Elke. Und jetzt weiss ich auch warum.
Deine Frage nach dem Fokussieren oder einfach mitnehmen was kommt, kann ich dir nicht wirklich beantworten. Aber ich finde, Träume zu haben ist immer gut. Und Abwechslung schadet dem fünfundsechzigjährigen Leben auch nicht. Also einmal Fokus und dann wieder einfach mitnehmen. Könnte das nicht auch ganz spannend sein?
Herzlich, do
Das wird sich ändern. Nachdem ich mir nun wieder Selbstorganisation auf die Fahne geschrieben habe, tauchte die Frage auf, wie ich das im Bujo am besten integriere. Das normale, schmale Notizheft von Leuchtturm, das ich zusätzlich zum LT1917 in meinem Startbay Notebook Cover integriert habe, finde ich wenig flexibel. Ich dachte mir, es wäre toll, wenn es ein schmales Notebook mit herausnehmbaren Blättern geben würde, ebenso perfekt für Listen, die man mal austauscht, wie für Seiten, die man aufheben will. Und ich bin bei Filofax fündig geworden. Wusste gar nicht, dass die sowas auch haben. Da ich auch einen neuen… Read more »
Liebe Elke, das hört sich in der Theorie immer alles so gut an, aber der Mensch ist eben ein schwaches Wesen. Wobei ich, als jemand der mit 69 nun wirklich schon recht schnell auf die 70 zugeht, mich wirklich manchmal frage, wieviel Zeit bleibt Dir noch und willst Du diese Zeit mit Pflichtaufgaben, die gerade im Kalender stehen, verbringen oder lieber bei Sonnenschein Deine Kamera schnappen und schöne Fotos machen. Sicher lasse ich nun nicht alles schleifen, aber seit dem Tod meines Bruders weiß ich auch, wie schnell alles vorbei sein kann. Natürlich macht das auch alles Sinn. Mir hat… Read more »
Liebe Jutta, ja, im Grunde sehe ich das ganz genau so. Danke für die Aufklärung hinsichtlich deines Alters. Da war ich jetzt doch irgendwie verunsichert durch die Oma-Rechnerei 😉 Hilfe, schon wieder eine Ameise an meiner Bettdecke! Wo kommen die nur her? Ich hoffe, ich habe kein Ameisennest im Schlafzimmer.
Ach herrje, ich musste meinen eigenen Kommentar genehmigen. Na ja, nun hast du die Sache mit der Rechnerei ja auch noch per Mail bekommen.