Ich fürchte, ihr werdet hier in nächster Zeit immer mal wieder mit Gedanken zum Thema Autobiographie traktiert werden. Gerade habe ich einen Schreibratgeber zum Thema autobiographisches Schreiben bekommen und nach wenigen Seiten beschlossen, das Buch wieder zurückzugeben. Ich glaube, ich hätte diesen Ratgeber besser schreiben können. Stellt sich die Frage, warum habe ich das Buch überhaupt bestellt? Warum erwäge ich, nochmal an einer Fernschule einen Kurs zum Thema Autobiographie zu belegen? Warum diese verdammte Unsicherheit, bevor ich mir etwas zutraue? Das großartige Buch von Doris Dörrie „Leben, Schreiben, Atmen“ hat bei mir derartig viel bewegt, dass ich in wenigen Tagen schon unglaublich viel geschrieben und recherchiert habe. Diese Sache mit der Unsicherheit, das „sich absichern müssen“ gehört zu meiner Lebensgeschichte und wird ganz sicher Teil meiner Autobiographie (oder was auch immer) sein.
Hört ihr Podcasts? Hatte ich bisher noch nie gemacht. Jetzt bin ich aber auf den Podcast von Claudia Bechert-Möckel gestoßen, der witzigerweise einen ganz ähnlichen Titel hat wie das Dörrie-Buch. Er heißt Leben – Lieben – Lassen. Hier geht es um Psychologie. Bechert-Möckel nennt sich Persönlichkeits – und Beziehungscoach. Das ist ein Begriff, dem ich grundsätzlich eher kritisch gegenüberstehe, denn so kann sich fast jeder nennen. Aber sie hat einen guten Hintergrund und die Podcasts, die ich bereits gehört habe, haben mir gefallen. Nicht zuletzt, weil die Dame eine ausgesprochen angenehme Stimme hat. Ich weiß schon wieder nicht mehr, wie ich auf ihren Podcast gestoßen bin, aber es war die Folge, die sich mit „Transgenerationalen Traumata“ beschäftigt. Trans …. was? Es ist wirklich ein Wortungetüm, bezeichnet aber etwas, worüber ich mir schon seit ewigen Zeiten Gedanken mache. Können bestimmte Erfahrungen, meist geht es um negative, also Traumata, quasi von Generation zu Generation vererbt oder zumindest weitergegeben werden? Ich bin ziemlich sicher, dass sich diese Problematik in meiner Familiengeschichte wiederfindet.
Ich bin froh, dass ich inzwischen, so gut es nun mal möglich ist, meinen Frieden mit all dem gemacht habe. Sonst wäre es mir nicht möglich, eine Autobiographie zu schreiben. Oder ich hätte zumindest arge Bedenken, was da nochmal alles in mir hochkommen könnte. Kann natürlich trotzdem. Wir werden sehen. Diese Sache mit der Unsicherheit – siehe oben – gehört ja auch dazu. Und gerade jetzt denke ich: Schluss damit. Ich brauche keine weiteren Schreibratgeber und auch keinen weiteren Kurs. Schreiben kann ich. Und wenn ich tatsächlich irgendwann so weit bin, dass ich denke, ich will das jetzt veröffentlichen, dann suche ich mir vielleicht zum ersten Mal eine Lektorin. Oder auch nicht. Hatte ich bisher ja auch noch nie.
Für das Headerfoto habe ich wieder auf unsplash.com zurückgegriffen und bedanke ich mich ein weiteres Mal bei https://unsplash.com/de/@juja_han
Liebe Elke,
ich sehe das auch wie Nina, erst Mal alles von der Seele schreiben, das kann eigentlich nur gut sein. Gutes Gelingen 🙂 Ich bin mittlerweile ein großer Podcast-Fan geworden, den Podcast von Claudia Bechert-Möckel höre ich auch sehr gerne.
Ich finde es gut und bestimmt auch mutig, dass Du autobiographisch anfängst aufzuschreiben. So kann man auch Geschichte anders und für einen verarbeiten. Ob es veröffentlicht wird, finde ich da erst einmal zweitrangig. Erzählen möchte man, niederschreiben, fabulieren und vielleicht auch von der Seele schreiben. Ich wünsche Dir, dass Dir das gut gelingt, für Dich selber.
Liebe Grüße
Nina
Danke. Angefangen habe ich damit schon mehrfach. Das erste Mal ernsthaft, als mich während eines Klinikaufenthaltes mein Therapeut dazu ermutigt hat. Dann immer mal wieder. Auch während des Fernstudiums an der Schule des Schreibens gab es ja innerhalb meines Kurses einen Teil, der sich dem autobiographischen Schreiben gewidmet hat. Der Rest war ja eher so eine Rundumausbildung zum Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten. Na ja, und dann eben mein allererstes Buch, damals über die Zahnärzte, die auch nur Menschen sind 😉. Ich glaube, dass daraus so einiges in diese Biografie einfließen wird. Ich finde nach wie vor, dass das Buch… Weiterlesen »
hallo Elke,
ich wünsche dir auf jeden Fall gutes Gelingen beim Schreiben! Der erste Satz ist immer der schlimmste, finde ich, wenn man den hat, wird’s leichter.
viele Grüße
Elke
Danke. Den Spruch kenne, aber mit dem ersten Satz habe ich selten Probleme. Die kommen erst später.
Liebe Elke,
gut so! Manchmal braucht es solche Anstöße dass es weiter geht. Ich konnte früher überhaupt keine Hörbücher hören oder auch Podcasts. Das hab ich aber jetzt trainiert und höre echt gerne auch einfach zu.
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
P.S: Ja Pluradent….die kennt mein Mann auch…damit fing es an chaotisch zu werden :-))
Dazu sag ich jetzt nix mehr …
Na dann, liebe Elke, traktiere einfach 😊. Mir hat heute ausgesprochen gut gefallen, dass du selbst endlich erkannt hast, dass du keine weitere Schreibschulung benötigst. Steck die Unsicherheit weg und leg los wenn du Lust hast.
Herzlich, do
Mache ich. Ich bin nun doch dabei, das, was ich handschriftlich bereits niedergeschrieben habe, in den PC zu übertragen. Dort lässt es sich einfach besser ergänzen. Mir kommt ja immer wieder so vieles an Erinnerung zurück. In der Kladde gibt das ein mordsmäßiges Durcheinander. Ich werde trotzdem weiter auch auf Papier schreiben, was mir gerade in den Sinn kommt und dann aber übertragen, bevor es zu viel und zu unübersichtlich wird.
Liebe Elke,
eigentlich hat Edith schon alles sehr gut zusammen gefasst, was auch ich dir raten würde.
Einfach aus dem Bauch raus loslegen ! Es ist ja deine ganz persönliche Geschichte, das muss ganz individuell erzählt werden. Doris Dörrie hatte mit Sicherheit keinen Schreibratgeber – sie kann es einfach. So musst du auch denken – du kannst es.
Wenn du es hinterher für unzureichend hältst, überarbeite es eben nochmal.
Aber ich kenne das Problem mit dem Perfektionismus, ich bin nicht anders, es ist schwer, einfach los zu lassen.
Also, liebe Elke, – einfach machen !
Lieber Gruß
Inge
Überarbeiten muss man sowieso immer und immer wieder. Das bleibt einem nicht erspart.
Liebe Elke, einen Schreibratgeber brauchst du wirklich nicht und deine Unsicherheit ist diesbezüglich unbegründet. Ich würde einfach mal so anfangen und aufschreiben was dich so alles bewegt aus der Vergangenheit, dann immer mal wieder durchlesen, ergänzen und begutachten, reicht es für ein Buch? Meistens ist ein Aufschreiben schon ein Loslösen von Spannungen.Sich mit anderen zu vergleichen dadurch entsteht oft Unsicherheit und Unfrieden, sei ganz DU ! Jeder hat so seine Geschichte die er bewältigen muß, ich habe ganz durch simples aufschreiben eine Menge abgebaut, wen es interessiert, gebe ich es zum Lesen, so handhabe ich es und deswegen bin ich… Weiterlesen »
Es ist schon hinderlich, dass ich mich schon wieder als Autorin eines Buches sehe, anstatt einfach drauflos zu schreiben, wie ich es hier im Blog mache oder in meinem Tagebuch. Und prompt springt das kleine Teufelchen mit dem Namen Perfektionismus grinsend aus der Schachtel.
Dann Steck das kleine Teufelchen schnell zurück in die Schachtel, Deckel drauf und Klappe zu nee Weile Ruh… würde ich sagen.
Grüßle Edith
Podcasts, da war ich noch nicht dran, bisher. Aber vielleicht lasse ich mich mal dazu hinreißen, es soll ja doch recht interessant und bereichernd sein, kommt natürlich drauf an, was man sich da anhört.
also, ich bin am überlegen.
Und damit du auch informiert bist, ich habe mal einen Post geschrieben über den neuen Natur Thursday von Marius und hoffe, dass wieder mehr Teilnehmer wieder einsteigen.
Mach´s gut und
♥liche Grüße
Jutta
https://kreativ-im-rentnerdasein.blogspot.com/2024/09/rundbrief-neuer-natur-thursday-fruher.html
Habe ich gesehen, eine gute Idee von dir. Das wird schon werden. Marius kämpft offenbar noch mit ein paar Anfangsschwierigkeiten.
jetzt habe ich erst mal geschmunzelt 😉 ja.. sich mit sich selbst zu beschäftigen ist nicht so einfach (darum lasse ich es meist) von diesen ganzen „Coaches“oder Coachen??halte ich auch nichts dann lieber Couch 😀 meist wollen die nur unsesr Bestes.. nämlich unser Geld ich denke schon dass sich familiäre „Belastungen “ auswirken denn es fließt ja in die Beziehung zwischen Eltern und Kinder ein meist ganz unbewußt und wird dadurch weiter gegeben meine Kinder haben mal eine Familienaufstellung mit gemacht ich glaube am Ende waren sie eher verstört als erleichtert über meine Mutter würde ich gerne einmal schreiben aber… Weiterlesen »
Nun ja, das mit dem „nicht so viel nachdenken, sondern lieber anpacken“, ist ja gerade das hüpfende Komma 😉.
😉