Irgendwie ging es die letzten Tage in einigen Blogs um Kinderbilder, Kinderfrisuren oder ursprünglich bei Rita wohl um Handarbeiten aus der Schulzeit. Letztere habe ich nicht zu bieten und hatte eigentlich auch keine Lust auf Kinderbilder von mir. Ab und an, wo es gerade passt, zeige ich ja mal welche. Dann kam aber heute Edith mit ihrem Ohrenkneifer. Und ich erinnerte mich an die Wasserrohre im Garten meiner Eltern, wo ich diese Viecher als Kind immer entdeckt habe. Und ich dachte, ich könnte mal gucken, ob ich dazu alte Fotos finde. Das war nicht sonderlich erfolgreich. Aber nun habe ich halt doch ein paar Fotos gescannt. Auch zum Thema Kinderfrisur 😉 .

Text überarbeitet!!!
Erklärung: Obwohl ich dieses Foto bis gestern mir zugeschrieben habe, bin ich inzwischen zu der Überzeugung (99,999%) gekommen, dass es nicht mich, sondern meine Schwester Ingrid im Februar oder März 1942 darstellt. Mich hat schon immer etwas daran gestört, aber was genau, konnte ich nicht sagen. Es war etwas in den Gesichtszügen, die Bekleidung … Das Foto trägt im Original nur den Vermerk „18 Monate“, keinen Namen (meine Mutter wusste ja, wer es ist), kein exaktes Datum. Wieso ich heute sicher bin, dass ich mich all die Jahre vertan habe, will ich kurz erklären. Ausschlaggebend war letzten Endes der Hintergrund, die Wand des Treppenhauses. Früher, bevor wir es haben renovieren lassen, waren die Wände im Treppenhaus meines Elternhauses im unteren Teil mit einer hässlichen grünen Latexfarbe und oben weiß gestrichen. Das Bild ist zwar kein Farbfoto, aber der dunkle Teil muss der grüne sein. Als ich 18 Monate alt war, wohnten wir noch in der Raugasse in Höchst, weil das Elternhaus in Unterliederbach damals noch von den Amis besetzt war. Und … na ja, 1954/55 hat man mich schon in wesentlich niedlichere Schlafanzüge gesteckt. Der Krieg war gefühlt schon lange vorbei.

1955 konnten wir wieder ins Elternhaus zurück. Das Foto darüber wurde noch im „Exil“, in der Raugasse in Höchst aufgenommen. Falsch! Siehe oben. Wo sich auf dem Foto ein Sandkasten und sogar noch ein Baum befinden, ist heute unser Garagenhof. Damals gab es dort noch Hühnerställe und eine Scheune. Fahrrad, Matchsack und Tennisschläger dürften meinem großen Bruder gehört haben – ein erstaunlicher Luxus für diese Zeit. Aber mein Vater leitete in Frankfurt-City ein bekanntes Sportgeschäft. Und den Höchster Tennis-und-Hockey-Club (heute zweites Zuhause meines Mannes) gab es damals schon um die Ecke. Ich habe noch ein Foto von (ich glaube) 1942. Da sitzen in eben diesem Sandkasten meine Mutter, mein Bruder und Ingrid, die durch die Bomben auf Frankfurt 1943 ums Leben kam.

Das war Ostern 1956. Hier sieht man ansatzweise die Wasserleitungen, an die ich bei Ediths Ohrenkneifern gedacht habe. So alle zehn Meter, denke ich mal, gingen nach oben Wasserzapfstellen mit seitlichen Entlüftungsrohren ab. In denen tummelten sich die Ohrenkneifer. Das müsste jetzt der vordere Teil des Gartens gewesen sein, auf dem heute unser Haus steht. Ein Jammer, dass es diese Wasserleitungen oder etwas Entsprechendes heute nicht mehr gibt. Im hinteren Teil des Gartens – das war eine Mischung aus Nutz- und Blumengarten, gab es sogar mal einen Brunnen. Der war aber zu meiner Zeit schon trocken.

Auf der einen Seite des vorderen Gartens gab es neben den Teppich-/ Wäschestangen einen von zwei großen Kirschbäumen. Rechts neben dem Zaun entstand wenige Jahre später der Wachtelweg. Zu diesem Zeitpunkt ist dort noch Feld.
Als letztes Bild noch ein Foto zum Thema Kinderfrisur. So „mondän“ sah ich höchst selten aus. Da ist meinem Vater ein fast schon künstlerisches Bild gelungen. Das muss in einem Urlaub 1959 gewesen sein.

Die alten Schwarz-Weiß-Fotos waren um einiges kleiner und zum Teil nicht von bester Qualität. Ich habe sie gescannt und dann bearbeitet. Dabei waren mir Topaz Photo AI, Photoshop und Nik Silver Efex eine große Hilfe.
Wie sieht es bei euch mit dem Wetter aus? Bei uns wurde es am Nachmittag mit 34°C doch wieder anständig warm. Aber durch den ständigen Wind war es trotzdem ganz erträglich. Regen haben wir nach wie vor keinen. Das dürfte sich aber ändern. Draußen zieht es sich zu.
Liebe Elke,
solch alte Erinnerungen sind doch immer wieder etwas schönes. Auch wenn es
schlimme Zeiten gegeben hat. Tut mir sehr leid mit Deiner Schwester.
Lieber Gruss Claudia
Für meine Eltern und meinen Bruder war es sehr schlimm. Aber ohne ihren Tod gäbe es mich höchstwahrscheinlich nicht.
ach wie süüß
das bist unverkennbar du
ausser auf dem zweiten Bild
das deine Schwester umkam tut mir sehr Leid 🙁
es war eine schreckliche Zeit
hoffen wir nur dass so etwas uns und unseren Nachkommen erspart bleibt
das letzte Bild ist wirklich super 😉
LG
Rosi
Ich denke schon manchmal, dass es gar nicht so schlecht ist, keine Enkel zu haben. Wer weiß, was auf die übernächste (vielleicht noch auf die jetzige nächste) noch zukommt.
Liebe Elke, mit seinen Kinderbildern kann man viele Stunden verweilen und erinnert sich nach und nach an Dinge, die man schon vergessen hatte. Die Frisuren damals waren anders als heute. Ich hatte einen sogenannten Topfschnitt und durfte keine langen Haare haben. Vater wollte eigentlich einen Sohn und bekam stattdessen zwei Töchter. Meine Schwester und ich waren wie Jungens angezogen und hatten beide praktische Kurzhaarfrisuren. Die Haare meiner Schwester standen wild nach allen Seiten ab, während meine wie ein Helm am Kopf anlagen. Nachher hole ich mal wieder die Bilderalbums von meinen eigenen Kindern hervor und träume mich in frühere Zeiten.… Weiterlesen »
Mir hat man ja immer nachgesagt, ich sei eher ein Bub als ein Mädchen, aber vielleicht hat genau deshalb meine Mutter immer wieder versucht, mir Locken einzudrehen. Ich fand es schrecklich. Und irgendwie war mir auch immer klar, dass meine „kleine“ Schwester (sie wurde ja nur 3 3/4 Jahre alt) der blondgelockte Engel war, der optisch nach meiner Mutter gekommen wäre. Ich war in jeglicher Hinsicht das Papakind.
von Helga: Liebe Elke, Kinderbilder sind so etwas wunderbares, ich könnte mich stundenlang damit beschäftigen. Noch dazu wo sich die Jahreszahlen ähneln. Irgendwie ist zwischen 1939 und 1942 kein allzu großer Unterschied. 1942 habe ich schon meinen Vater verloren, da war noch Krieg. Kerstin ist 1964 geboren, gut 10 Jahre jünger als Du. Als ich 1953 aus der Schule kam und den kfm. Lehrberuf erlernte, bist Du gerade erst geboren. Ja wie Du schreibst, Kinder…Kinder, ich frag mich wo die Zeit geblieben ist. Schön war unsere Kindheit trotzdem, wenn auch unsere Frisuren sehr kindlich waren. Außer natürlich Deiner Starfrisur die… Weiterlesen »
Na, da habe ich ja ungewollt (bin ja kein „Challengemensch“) eine Lawine losgetreten. 🤦🏻😬 Aber ich mag das natürlich dennoch gerne, Eure alten Bilder gelegentlich anzuschauen. Ja, mit der „Haltung“ 😅da hast Du wohl ebenfalls recht. Autschi heute😬. Und das letzte Bild ist wahrlich kunstvoll, ja.👌🏻 Gefällig sind sie aber alle! 😍
Die kleine Elke, hihi.😊
Liebgruß
Tiger
🐯
Ich habe den Text gerade korrigiert, weil das Bild oben (das Kind im Hemdchen) ja definitiv nicht mich zeigt.
Liebe Elke,
so süß sahen wir wohl alle mal aus und einigen Bildern ist die Ähnlichkeit mit dem Heute unverkennbar. In dem Alter bin ich mit Hahnenkamm rumgelaufen. Ich muss mal schauen, was ich da habe.
Ich sitze hier und warte immer noch auf Regen. Jetzt soll ja was von Norden kommen. Ob uns das aber erreicht, ist noch völlig offen. Die Temperaturen sind aber recht angenehm.
Liebe Grüße
Jutta
Ich war gerade eine Stunde unten in Höchst beim Schloss. Und habe genau die eine Stunde Regen am Vormittag erwischt 🙁 . Den Text oben habe ich gerade nochmal überarbeitet, weil das erste Foto (das Kind im Hemdchen) definitiv nicht mich zeigt!
Süß!
Ich bin begeistert, eine Zeitweise in die Vergangenheit, mit der Feststellung, dass du doch schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hast wie ich.
Solche alten Fotos halten ja meist die schönen Momente fest, die an die man sich dann auch gerne erinnert. Als Kind sah man die Welt eh mit anderen Augen und das ist auch das, was bei den meisten die Kindheit so schön macht, da man von den Problemen dieser Zeit einfach noch keinen Ahnung hatte.
einen schönen Sonntag
wünscht gabi
Ich bin Jahrgang 1953. Den Text oben habe ich gerade nochmal überarbeitet, weil das erste Foto (das Kind im Hemdchen) definitiv nicht mich zeigt!
und ich bin von 1958
Liebe Elke, das ist ja schön – ich finde es spannend solche Kinderfotos anzusehen!
Und gewisse Gesichtszüge halten sich übers Leben und lassen sich wieder erkennen -wenn man es weiß wer es ist.;-) Das letzte Foto ist wirklich ganz besonders!!
Hier ist das Wetter sehr angenehm – Sonne, Wolkengemisch, etwas Wind -um die 20 – 25 Grad.
Einen schönen Sonntag
Liz
Wetter hier genauso. Der erwartete Regen ist bislang ausgeblieben. Den Text oben habe ich gerade nochmal überarbeitet, weil das erste Foto definitiv nicht mich zeigt!
Hallo Elke,
so tolle Bilder, sehr interessant und echte Zeitzeugen!
Bei uns gab es oft nur Dias, die müsste man erst mühsam einscannen.
VG
Elke
Mein Bruder hat später Dias gemacht. Mein Vater, soweit ich weiß, nie. Seit wann gab es die überhaupt?
Den Text oben habe ich gerade nochmal überarbeitet, weil das erste Foto definitiv nicht mich zeigt!
Was so eine Ohrenkneifer Frage alles in Bewegung bringt, lustig. Von mir gibt es kaum Fotos aus der Kinderzeit, da gab es andere Probleme, woher bekommt man etwas zu essen her. Süß siehst du mit deinen Frisuren aus, ich wollte immer Zöpfe haben aber meine Haare waren viel zu dünn. Als dann jemand das Wort „ Rattenschwanz „ fallen ließ, wollte ich dann doch keine mehr, außerdem war Mozartzopf der Hit. Dafür reichten die Haare gerade so.
Liebe Grüße
Edith
Rattenschwanz war tatsächlich ein sehr gebräuchlicher Begriff für diese teilweise sehr dünnen Zöpfchen. Daran kann ich mich auch noch gut erinnern.
Den Text oben habe ich gerade nochmal überarbeitet, weil das erste Foto (das Kind im Hemdchen) definitiv nicht mich zeigt!