Im Vorgarten steht der große Heilige oder Himmels-Bambus, den ich immer wieder zurückschneiden muss. Vor zwei Jahren habe ich unter ihm Herbstanemonen ausgegraben und ein kleines Stück versetzt, weil der Bambus sie vollständig überwuchert hatte. Einen kleinen Rest habe ich wohl nicht erwischt und daraus hat sich wieder eine Pflanze entwickelt, deren Blüten sich durch den Busch nach oben gekämpft haben. Das Ergebnis seht ihr im Headerbild. Die letzten Blüten der großen Pflanze hat nun der Sturm erledigt.

Die Anemonen haben wirklich lang geblüht, sodass ich sie jetzt leichten Herzens zurückschneiden kann. Denn unten im Beet drängen nun die Christrosen kräftig nach oben. Und ich muss hier auch nochmal gründlich diverse bodendeckende Beikräuter reduzieren. Das rote Bokeh hinter der Blüte stammt vom großen Heiligen Bambus, der aber nun im Gegensatz zu seinem kleinen Verwandten am Teich (siehe gestern) erstmal wieder ergrünt. Dafür trägt er ein paar kleine Beeren. Ein deutliches Zeichen, dass er eben kein Bambus ist, sondern zu den Berberitzen gehört.

Nandina domestica oder Heiliger Bambus – nicht mehr lange so bunt.

Nandina domestica blüht und fruchtet in Einzelstellung nur schwach. Aber das finde ich überhaupt nicht schlimm, denn er wirkt sowieso in erster Linie durch sein Laub. Die beiden Sorten sind übrigens wintergrün (oder eher bunt), verlieren ihr Laub also nicht.

In unserer Wiese wachsen immer wieder Pilze. In diesem Herbst sehr viele weiße keulen- bzw. korallenähnliche Pilze. Ich vermute, sie gehören zur Sorte Clavaria fragilis (ohne Gewähr), deutsch : Wiesenkeule, auch Weiße Wurmkoralle oder – eindeutig hübscher – Feenfinger. Die Keulchen gehören zwar zu den Champignonartigen, sind aber ungenießbar.

Dieser sieht aus wie eine weiße Flamme.

Und noch einer aus unserer Wiese. Die interessante Hutform deutet auf den Schwärzenden Saftling (Hygrocybe nigrescens) hin. Ich muss ihn in den kommenden Tagen mal beobachten, wie er sich weiterentwickelt. Es könnte sich aber auch um den Kegelförmigen Saftling handeln (Hygrocybe conica). Die Arten sind kaum zu unterscheiden. Die Spitzkegeligkeit dieses Exemplars könnte für Hygrocybe conica sprechen. Rita/Kreasoli hat ihn kürzlich als selten beschrieben. Wir haben ihn regelmäßig in der Wiese. Er ist bei uns auch in Parks und auf Friedhöfen recht häufig anzutreffen.

Schwärzender oder Kegelförmiger Saftling

Oh, wir haben gerade einen schönen Sonnenuntergang. Da sollte ich noch ein Foto machen. Es ist erst 16:45 Uhr- nun ja, wir haben wieder Normalzeit. Das ist übrigens wieder so ein Sonnenuntergang, der auf einen Tag fast ohne Sonne folgt. Kalt war’s heute wieder, aber wenigstens trocken. Komischerweise bekommen wir jetzt nochmal einen richtig blauen Himmel.

Ich wünsche allerseits einen gemütlichen Sonntagabend und kommt gut in die neue Woche.

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Pfälzerin
Pfälzerin
2 Stunden zuvor

Ich habe den Himmelsbambus mehrmals im Garten gepflanzt, aber leider haben die Sträucher nach dem Winter nicht wieder ausgetrieben. Sie sind einfach verschwunden.
Traumhaft schön finde ich Deine Himmelsbilder. Man kann sich beim Anschauen darin verlieren und ich mag solche Eindrücke sehr. Bei uns sind leider immer Hausdächer im Blick, wenn wir das Abendrot anschauen möchten.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

Kaeferchen
4 Stunden zuvor

Schön wie die Herbstanemone aus den Blättern hervorlugt. Auch der Rest mit den kleinen samenständen macht sich hervorragend auf deinem Foto.

Noch 1x Farbe zeigen, sagt sich die Natur, bevor sie in den Winterschlaf geht- sehr herbstlich sehen die anderen Fotos aus.

lg gabi

Inge
Inge
4 Stunden zuvor

Guten Morgen liebe Elke,
ja, diese Anemonen sind enorm durchsetzungsfähig. Toll, das Bild von der entblätterten Blüte ! Pilze gibt es in unserem Garten zur Zeit auch einige interessante Sorten, unter anderem den Tiegelteuerling.
Man hört so viel über die Vogelgrippe – ist da bei euch schon was angekommen ? Wenn ich da an deine schönen Kranich – Bilder denke, dann hoffe ich, dass es diesen Tieren noch gut geht und sie heil in ihren Überwinterungsgebieten ankommen.
Lieber Gruß
Inge

Inge
Inge
Reply to  Elke Heinze
3 Stunden zuvor

Der Tiegelteuerling war in früheren Zeiten für unsere Vorfahren eine Art Inflationsbarometer. Je mehr Kügelchen, (die aussehen wie kleine Geldstückchen) sich im Schüsselchen befanden, umso wahrscheinlicher stand eine Teuerung bevor.
Brotkorbpilz heißt der Teuerling in Schweden, „bird`s nest fungi“ in England.
Das habe ich nicht im Internet gefunden, sondern in dem wunderbaren Pilzbuch von H. Schmid & W. Helfer aus dem Jahr 1995.
Der Pilz ist sehr klein, man muss schon genau gucken. Aber das kannst du ja.
Gruß
Inge

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