Es war schon ziemlich witzig. Gegen kurz vor 20 Uhr habe ich auf dem R*we – Parkplatz in Liederbach geparkt. Und war dort nicht allein *lach*. Es hatten sich wohl so einige Leute gedacht, dass man von dort einen guten Blick auf den aufgehenden Blutmond haben müsste. Nicht wenige hatten wohl gehofft, dass man ihn über der Frankfurter Skyline würde fotografieren können. Aber nichts war. Trotzdem habe ich die Skyline fotografiert. Und ein Paar im offenen Cabrio, das sich stilsicher Wein und Gläser mitgebracht hatte. Ich musste grinsen, aber – irgendwie hatte es was.
Jede Menge Dunkelbilder 😉


Bis auf die beiden Gläser habe ich natürlich ganz bewusst alles andere abgedunkelt und in Unschärfe verschwinden lassen.
Irgendwann dachte ich mir dann, dass der Mond eigentlich schon längst über dem Horizont aufgegangen sein musste, aber vielleicht doch etwas weiter südwestlich, wo ihn möglicherweise schon wieder Baumgruppen verbargen. Also bin ich Plan B gefolgt und weiter zum Wasserturm hoch oben über Bad Soden gefahren. Fragt nicht, was dort für ein Auftrieb herrschte. Ich hatte ja schon vor ein paar Wochen gesehen, dass dort riesige Erdbewegungen im Gange waren, vermutlich für die Trasse der zukünftigen Regionaltangente West. Das waren inzwischen Berge. Und ganz oben standen natürlich die Profis. Aber auch auf dem normalen Gelände zwischen Hügeln und Baggern tummelten sich die „Heerscharen“.

Nur ein Blutmond war auch von hier aus nicht zu sehen. Also nochmal Skyline fotografiert und ein Lichtermeer, bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, was ich da eigentlich sehe. Irgendwie sieht es aus einer Mischung aus Industriepark vorn und Flughafen weiter hinten aus. Die schemenhaften Berge in Hintergrund müssten zum Odenwald gehören. Aber ohne Gewähr.


Allmählich brachen die ersten schon wieder auf, bis die scharfen Augen eines Jungen plötzlich etwas erspähten. „Da, ich sehe ihn!“ Und tatsächlich, er stand schon viel weiter oben am Himmel, als wir erwartet hatten und trat schon wieder aus dem Kernschatten aus. So wurde er überhaupt erst sichtbar. Vorher war er einfach zu dunkel gewesen.

Das winzige Pünktchen, das man links sieht, ist möglicherweise der Saturn
Bald darauf habe ich mich auch wieder auf den Weg gemacht. Wahrscheinlich gerade noch rechtzeitig, um dem totalen Verkehrschaos in der schmalen Straße zu entgehen. Ich bin dann wieder über Liederbach zurück und habe dort noch einmal Halt gemacht.

Die rötliche Farbe ist schon verschwunden, aber noch sieht man den Mond als Sichel.

Und nun längst wieder zu Hause. Voll und hell steht er am Himmel.
Fazit: Es hat Spaß gemacht. Ich hatte es mir zwar anders vorgestellt, aber allein dieses nächtliche „zusammen Warten“ mit anderen Mondverrückten, das hatte was. Und überhaupt habe ich Lust bekommen, mehr Nachtaufnahmen zu machen, vielleicht mal Langzeitbelichtungen. Das Stativ hatte ich heute dabei, habe dann aber doch wieder aus der Hand fotografiert. 1/10 Sekunde bei ISO 10.000 aus der Hand geht hier gerade mal so mit Nachbearbeitung durch Entrauschen. Optimal ist das natürlich nicht. Aber sobald mehr Licht im Spiel ist, kann man mit der ISO schnell wieder runtergehen. Die ISO 200 beim letzten Bild sind typisch für Vollmondaufnahmen.
So, nun aber ab ins Bett. Kommt gut in die neue Woche.


Deine Fotos während der Wartezeit sind dir aber auch sehr gut gelungen, liebe Elke. Und den Mond hast du letztlich toll erwischt. Ich habe nur geguckt, nicht fotografiert.
Herzlich, do
Man muss sich beim Warten ja irgendwie beschäftigen ;-).
Liebe Elke,
auf dem Berg war ja mächtig was los, total Klasse deine Fotos. Irgendwie habe ich dieses tolle Ereignis verpasst, ich hatte zwar davon gelesen, bin aber dann auf dem Sofa eingeschlafen.
Liebe Grüße, Claudia
Und nicht nur auf dem einen Hügel. Es gibt dort ja etliche. Aber auch unten war unglaublich viel los.
Hallo Elke! Nun, die Ausbeute und das Drumherum haben sich ja gelohnt. Ich hatte keine Lust, wusste ich doch ob der Masse Mensch, die auch hier vor Ort sich versammelten. Mich stört am Ausdruck Blutmond, dass er eine sehr dramatische, fast unheilvolle Färbung hat. Der Mond wirkt während einer totalen Mondfinsternis zwar rot, doch dieses Rot hat nichts mit Blut zu tun, sondern entsteht rein durch das Licht der Atmosphäre. Das Wort selbst klingt nach Bedrohung, nach Aberglauben oder nach Sensationslust, wo eigentlich etwas Sanftes und Schönes geschieht: ein stilles Himmelsereignis in warmen Rottönen. Anderes Thema: Hättest du Lust zur… Weiterlesen »
Danke für das großzügige Angebot, liebe Anne. Aber – um dich leicht verändert zu zitieren – weiß „ich doch ob der Masse Mensch, die sich auch hier vor Ort versammeln werden“. Buchmesse schreckt mich eher ab. Dort war ich noch nicht mal, als ich meine Krimis geschrieben habe. Mit dem Begriff „Blutmond“ hast du völlig recht. Aber ich denke schon, dass es nicht nur mit Sensationslust zu tun hat, sondern auf unsere Altvorderen zurückzuführen ist, die darin ein unheilvolles Ereignis sahen. Das mit dem Kalender habe ich – glaube ich – auf Facebook gelesen. Das finde ich toll. Auch hier… Weiterlesen »
So, 🏃🏻da bin ich endlich wieder.
Wie heißt es so trefflich!?-> „Jeder hott sei ‚Hobbies‘!“ 😐
Das Fotografenbild ist mal was andres, gefällt mir sehr gut.
Liebgruß in Deinen Dienstag! 😍
Tiger
🐯
Lieben Gruß zurück. Ich war gerade bei dir, Krönchen und Gullideckel bewundern 🤩. Und was du sonst noch mitgebracht hast.
Ich hätte mir auch gerne den Mond angeschaut, aber vom Balkon aus war es nicht möglich.
Gegen Mitternacht stand er genau über dem Dachfenster und leuchtete den Flur hell aus. Da war die Mondfinsternis schon lange vorbei.
Es ist interessant, Aufnahmen auszuwerten, von denen man nicht genau weiß, was sie genau zeigen. Die nächtliche Stadt ist interessant anzuschauen.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Inzwischen bin ich mir bei dem bewussten Foto sicher, dass man vorn die Lichter des Industrieparks Höchst sieht und dahinter dann den Frankfurter Flughafen. Der dunkle Bereich dazwischen, da verläuft der Main und dort liegt ein Teil Stadtwald. So ein Teleobjektiv komprimiert die Entfernungen ja enorm.
Du hast es ja richtig spannend gemacht und ich habe die ganze Zeit gehofft, dass du den Mond noch vor die Linse bekommst! Ich freu mich, dass es geklappt hat. Ich habe alles vom Küchenfenster aus gesehen.
Liebe Grüße
Heike
Das ist praktisch.
Liebe Elke,
um dieses Erlebnis beneide ich wirklich, denn als wir ihn hier gesehen haben, war natürlich schon alles vorbei.
Deine Aufnahmen sind genial. Die Nachtaufnahmen gefallen mir auch sehr.
Liebe Grüße
Jutta
Huhu, liebe Jutta. Natürlich habe ich heute Morgen (weiter unten) mal wieder geglaubt, mit dir kommuniziert zu haben 😂. Auf die Juttas falle ich zwar nicht ganz so oft herein wie auf die Claudias, aber immer mal wieder doch. 🌕🌔🌓🌕
Ich bin die mit dem Frosch. 😂 Sonst steht bei meiner Namensvetterin auch immer „Jutta K.“ und das Bildchen fehlt auch.
🐸 *lol*, ist schon klar, aber manchmal gucke ich eben doch nur auf den Namen. Und genau, dieses Mal fehlt mir bei Jutta K. eindeutig das Rotkehlchen.
Liebe Elke,
tolle Aufnahmen vom Blutmond. Das Bild mit den Schatten der Fotografen ist echt Klasse. Ich konnte den Mond auch noch vom Bürofenster aus fotografieren. Aber erst als er wieder heller wurde, zuvor konnte ich ihn nicht sehen.
Lieber Gruss Claudia
Wie gesagt, wenn man darüber nachdenkt, ist das ja auch logisch. Aber irgendwie habe ich wie alle anderen auch geglaubt, ich könnte einen dunklen Mond am dunklen Himmel sehen.
Dein Report ist wirklich amüsant… Ich selbst mache mir da ja nun gar nichts draus und habe auf dem heimischen Sofa gelesen, während auf dem Smartphone die diversen Aufnahmen aus dem Freundes- & Familienkreis eintrudelten. manchmal kommt es mir vor wie in alten Zeiten, z.B. bei den Sumerern, als die Menschen im Wüstensand hockten und über ihre Zukunft spekulierten. Unsere liegt sicher weder auf Mond noch Mars…
Deine Fotos gefallen mir!
Eine gute neue Woche!
Astrid
„Mer waas es ned …“. Also unsere im Sinne von meine und deine Zukunft sicher nicht mehr, aber irgendwann einmal?
ich finde deine Bilder ganz toll
besonders das mit den Fotografen .. hihi
da ging es dir fast wie mir
ich war auf den Berg gefahren
und hatte mich nach etwas warten auf eine Bank wieder ins Auto gesetzt
mit Blick auf den Rhein
als es später wurde bin ich doch wieder ausgestiegen
und siehr da.. er war wo anders als ich dachte
hinter Bäumen war er ausgegangen
ich habe natürlich nur Handybilder
viele Leute waren auch bei uns unterwegs
liebe Grüße
Rosi
Es ist halt schon ein Ereignis, das so oft nicht vorkommt. Und lehrreich war es ja auch: Dunkel vor dunkel ist halt schwer zu sehen 😂.
Mond hin oder her, waren schon beeindruckende Bilder,
aber fasziniert bin ich von deinen anderen Nachtaufnahmen, wirklich toll !
Wir haben den Mond vom Balkon aus gesehen, knapp über den Nachbarhochhaus, aber irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Gesehen habe ich ungefähr ein Drittel Mond als Sichel und der Rest war zu dunkel um genaueres zu erkennen. Etwas später dann lies sich der Vollmond ganz hell am Himmel zu sehen, so hell,
dass ich blinzeln musste !
Aber spannend wars schon irgendwie.
Danke für deine nächtliche Exkursion, hat sich so oder so gelohnt !
♥lichst Jutta
Im Grunde ist es ja auch irgendwie logisch: Was soll man am nächtlichen Himmel von einem komplett verdunkelten Mond auch sehen können? Es kann ja erst etwas sichtbar werden, wenn er langsam aber sicher wieder aus dem Kernschatten heraustritt.
Interessante Fotos hast du mitgebracht. Das mit dem Cabrio und dem Sekt, hätten mein verstorbener Mann und ich sein können. Ja, damals hätten wir uns auch, mit Stativ und Ausrüstungen, in die Menschenmenge gestürzt, um Fotos zu machen. Mein jetziger Lebensgefährte hätte mich wohl eher für verrückt erklärt, wenn ich gestern abends noch mal losgezogen wäre. Bei uns in der Nähe hätten wir den Mond nicht aufgehen sehen können. ich hätte schön irgendwo hin fahren müssen. ich weiß aber auch nicht wohin, damit man um diese Jahreszeit den Mond sieht. die rötliche Färbung hat natürlich was. Am besten gefällt mir… Weiterlesen »
Ja, die ist überraschend interessant ausgefallen. Sieht tatsächlich aus wie ein Scherenschnitt.
Liebe Elke,
alle Achtung für deine Mühe die du dir gemacht hast. Erst lange warten ohne Erfolg, dann doch noch ein paar beeindruckende Fotos, ja und dann noch, man glaubt es kaum, noch kurz im Blog alles zu zeigen, ein großes DANKESCHÖN. Bei uns konnte man den Mond erst wieder sehen, nachdem alles rum war, denn es waren auch zu viele Bäume drumrum, ich hätte hoch auf den Kaiserstuhl gehen müssen und das mit Rolli, das wäre doch sonderbar gewesen.
Liebe Grüße
Edith
Von zu Hause aus sehe ich den Mond auch erst, wenn er hoch am Himmel steht. Aber sobald man die hohen Häuser im Heimchenweg (relativ hoch im Vergleich zu den Einfamilienhäusern im Wachtelweg) hinter sich lässt, kann man ihn auch schon früher sehen. Und wenn ich am Samstag nach dem Konzert in Bad Soden auch einen Abstecher zum R*we-Parkplatz gemacht hätte, dann hätte ich von dort vermutlich wirklich einen tollen Vollmond über der Skyline fotografieren können. Ich muss mir das mal für den nächsten Vollmond merken.