Erinnert ihr euch an dieses merkwürdige Gebilde, dass ich im vergangenen Jahr am Ostersonntag in der Umgebung des Staudenweihers fotografiert hatte? Ich zeige es jetzt als Headerbild und glaube, eine Erklärung gefunden zu haben. Es gibt ein Insekt mit dem deutschen Namen „Großer Sackträger“ oder wissenschaftlich Canephora hirsuta. Es handelt sich um einen Schmetterling. Die Raupen spinnen sich in einen sackartigen Gespinstsack ein. Dessen innere Schicht ist im Querschnitt rund oder oval und besteht aus Seide, an dessen Außenseite die Raupe Teile von Pflanzenstängeln, Blattstücken oder Baumnadeln anfügt, sodass das Seidensäckchen durch einen Köcher aus organischen Substanzen umhüllt ist. Die Raupensäckchen sind robust gebaut und haben eine sehr grobe Struktur, können aber auch mal wie Papier aussehen.
Was ihr im Foto sehr, war höchst wahrscheinlich der Sack einer weiblichen Sackträgerraupe, denn diese hängen meistens relativ weit oben im Gestrüpp. Die männlichen Säcke findet man eher an Grashalmen oder auch mal an Mauern.
Schaut mal hier, wenn euch dieser Schmetterling nun ebenfalls fasziniert: https://www.watson.ch/wissen/tier/892914619-das-ist-der-sacktraeger-das-geilste-tier-ever
Auf dieser Seite gibt es jede Menge Fotos von total unterschiedlichen Ausprägungen solcher Säcke.
Ich kann natürlich immer noch nicht mit Gewissheit sagen, dass das Gebilde, das ich gefunden habe, tatsächlich so ein Sackträger-Sack ist, aber ich halte es jetzt für sehr wahrscheinlich. Ich bin durch Zufall gestern Abend noch auf den Namen des Schmetterlings gestoßen und sofort hat es in meinem Gehirn irgendwo „klick“ gemacht. Das Bild hatte ich sofort wieder vor Augen, musste nur erstmal suchen, wann ich es fotografiert hatte: https://elkeheinze.de/ostersonntag-mal-anders-kelsterbach/
Ich kannte bisher nur den Käfer gleichen Namens, der rot ist und schwarze Punkte hat. Ich habe natürlich gleich den Schmetterling gesucht, eine Schönheit ist er nicht, die Puppe sieht viel interessanter aus.
Lieber Gruß
Edith