Wenn man mich fragen würde, ob ich mich von Japan oder der japanischen Mentalität besonders angezogen fühle, würde ich das sicher nicht auf Anhieb bejahen. Japan und seine Menschen sind mir im Grunde völlig fremd. Ich war noch nie in Japan und werde sicher auch nicht mehr dorthin kommen. Und doch …
Wie komme ich auf dieses Thema und was bedeutet Kachou Fuugetsu?
Zufällig bin ich auf ein YouTube Video von OM Systems gestoßen. Oder auch nicht zufällig, denn meine Oly (OM-D E-M5 Mark III, früher Olympus) ist ja meine aktuelle Lieblingskamera. Das Video zelebrierte den OM System Day unter dem Titel: Kacho Fugetsu – it’s in our nature. Das hat mich sofort angesprochen, denn Naturfotografie ist einfach mein Ding.
Es war gar nicht so einfach, eine Erklärung für den Begriff Kachou Fuugetsu (unterschiedliche Schreibweisen) zu finden. Wer kann schon japanisch? Aber es bedeutet offenbar so viel, wie sich selbst in der Natur wiederzufinden, in Blumen, Vögeln, Wasser und Wind (oder Wind und dem Mond).
Kachou Fuugetsu (花鳥風月) is a Japanese concept that means to discover yourself when experiencing nature. Literally, Kachou Fuugetsu means “Flower, Bird, Wind, Moon.”
Das gefällt mir, zumal ich immer öfter die Erfahrung mache, dass ich, wenn ich mit der Kamera in der Natur unterwegs bin, ganz bei mir selbst bin. Ich mag auch japanische Gärten, weil sie Ruhe ausströmen, japanische Federzeichnungen und Ikebana, obwohl das alles nicht mein persönlicher Stil ist. Aber es spricht mich an. Vielleicht gehört sogar meine Reiki-Ausbildung vor vielen Jahren dazu. Noch immer komme ich zur Ruhe, wenn ich Reiki-Rituale anwende (klappt aber auch mit einfachem Autogenem Training.). Und natürlich mag ich auch Haiku(s). Erstaunlich, wie viele japanische Themen oder Kunstformen mich doch begeistern.
Herbst-Haiku
„Die traditionellen Themen der natürlichen Schönheit in der japanischen Ästhetik sind etwas, das wir alle erleben können. Was wir bedenken müssen, ist, dass wir alle von Natur aus schön oder perfekt sind, und das kann uns der Aufenthalt in der Natur zeigen. Im Guten wie im Schlechten ist alles in der Natur perfekt.“
Wenn ich es mir recht überlege, ist es kein Wunder, dass ich doch immer wieder auf die Naturfotografie zurückkomme, obwohl ich mir immer wieder vornehme, öfter mal Anderes zu fotografieren.
Die beiden Zitate stammen von der Seite shizenstyle.com – ins Deutsche übersetzt.
Ich wünsche euch ein gemütliches Wochenende. Bei uns ist das Wetter scheußlich und irgendwie konnte ich mich deshalb heute noch nicht zu einem Spaziergang in der Natur aufraffen. Alternativ kann man sich ja vielleicht auch ein paar Videos von Naturfotografen ansehen. Gerade entdeckt habe ich Richard – Richie – Donner und das erste Video, das ich von ihm gesehen habe, hat mir gut gefallen: Der knisternde Bohlenweg im Karpatenbirkenwald. Der Anfang ist fast ein bisschen gruselig und vielleicht eine Spur zu lang, wie er noch im Dunklen über diesen Bohlenweg durch das Rote Moor in der Rhön läuft. Aber ich fand’s auch faszinierend und spannend. Und irgendwann wird’s auch mal hell.
Mein Haiku gerade noch einmal etwas verändert. Mir gefällt die zweite Zeile anders besser:
Goldenes Herbstlaub
(der) Wind lässt Blätter tanzen
Schönheit im Wandel
Ganz ohne die bestimmten Artikel fände ich es am besten, auch wenn die zweite Zeile dann nur sechs anstelle der sieben Silben hat.
Andere Länder andere Gartenkulturen, ich mag mir die Gärten schon anschauen, aber sie sind mir zu steril. Mein Garten muß leben, dabei ist er durchaus nicht verwildert und deinen Garten finde ich ebenfalls sehr lebendig. Die Tierwelt die du uns da zeigst, ist einmalig, Einmalig sind auch wieder deine Fotos, der Reiher mit kritischem Blick, die abfliegende Biene, sauber.
Liebe Grüße
Edith
Dankeschön
Hallo liebe Elke,
den Begriff „Kachou Fuugetsu“kannte ich bisher nicht, die Erklärung gefällt mir sehr gut, damit kann ich mit ganz gut identifizieren. Mir geht es ähnlich wie dir, sobald ich in der Natur unterwegs bin, kann ich Zeit und Raum vergessen und bin ganz bei mir. Dein Haiku gefällt mir,
Dir eine schöne Woche und liebe Grüße,
Claudia
Die Natur ist einfach faszinierend, im Kleinen wie im Großen. Ich habe gerade in der Arte Mediathek eine Dokumentation gesehen über eine Gruppe von Forschern, die Höhlensysteme auf einem (oder in einem) von unzähligen Tafelbergen in Venezuela untersuchen – fantastisch! Das erinnert an Filme wie die „Vergessene Welt“ oder so ähnlich. Du denkst, du bist auf einem fremden Planeten und man würde sich nicht wundern, plötzlich wirklich einem Dinosaurier gegenüber zu stehen.
Also den Reiher hast Du echt top abgebildet, liebe Elke
LG Bernhard
Vielen Dank.
Guten Abend liebe Elke,
ich finde mich in der Natur wieder, sie ist kraftspendend und heilsam für meine Seele.
Du hältst mit deiner Kamera so viele schöne Momente fest, die für mich einfach einmalig schön sind.
Einen herrlichen herbstlichen Haiku hast du geschrieben. Ein Haiku darf auch mehrere Silben
vorweisen, das offenbart sich dann als Gegenwart-Haiku.
Einen Blick auf deine Naturfotos zu werfen hat den verregneten Tag „sonnig“ erscheinen lassen.
Wünsche dir eine erholsame Nacht und grüße dich herzlich, Lissi
Ich bin sowieso der Ansicht, dass man es mit den Silben bei deutschen Haikus nicht so genau nehmen muss, weil die japanische Sprache völlig anders aufgebaut ist. Aber dann ertappe ich mich doch immer wieder beim Silben zählen.
Ich auch liebe Elke, zähle immer die Silben um sie dann in die richtige Kategorie der Haikus einzuordnen, von denen es drei gibt. Schmunzelgrüße zu dir, Lissi
Du meinst Haiku, Senryu und Tanka oder etwas Anderes?
Ich meine
Herzliche Grüße liebe Elke, Lissi
Vielen Dank. Das war mir nun neu. Wieder etwas dazugelernt.
Die Natur zu fotografieren ist einfach etwas ganz Wunderbares. Sie hat eine so unglaubliche Vielfalt und ist so farbenfroh. Sie bietet immer sehr schöne Motive, zu jeder Jahreszeit.
Bei uns ist das Wetter nur regnerisch, kein einziger Tag in der vergangenen Woche ohne Regen, kein einziger Tag. Immer nur Nass von oben. Das macht auch keinen Spaß! Gerade jetzt, wo der Junior Herbstferien hat. Es wäre schön, wenn es mal ein paar Tage trocken wäre.
LG
Sandra!
Es sieht leider nicht danach aus. Hier ist es auch nur eklig. Ich war heute trotzdem mal mit der Kamera unterwegs – beim Frankfurt Marathon.
Manches dieser Kultur, Gartenkultur, ist für mich faszinierend.
Ja, dieser Wandel ist faszinierend. Deswegen ist uns der Herbst, trotz der Vorboten auf die kalte, dunkle Jahreszeit, so lieb.
Und ich kann so gut nachvollziehen, dass Du immer wieder zur Natur als Motiv zurück kommst.
Liebe Grüße, schönen Sonntag
Nina
Dir ebenso, vielen Dank.
Liebe Elke,
ich werde sehr wahrscheinlich auch nie nach Japan oder China kommen, dennoch ziehen mich viele Aspekte beider Kulturen an, insbesondere Altchinesische Literatur. Was Du über Kachou Fuugetsu geschrieben hast kann ich sehr gut nachvollziehen und spricht mich wirklich an. Ich bin gerne in der Natur und besonders im Wald, im Wald fühle ich mich immer sehr wohl.
Das Wetter ist bei uns auch schrecklich, viel Regen und nur so um die zehn, zwölf Grad. Ein Wetter für hinter dem Ofen verkriechen.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Dankeschön gleichfalls. Hier ist es auch nur nass und unangenehm.
Hallo Elke,
ich kann mich auch nicht mit der japanischen Mentalität identifizieren und die Gärten sind mir zu künstlich und steril. Das wäre auf jeden Fall kein Gartenstil für mich.
VG
Elke
Die Gärten als solche sehe ich eindeutig als Kunstform, dort würde ich mich auf Dauer auch nicht wohlfühlen. Ich denke, die haben eher einen meditativen Ansatz, ganz anders als unsere Gärten. Wenn ich sehr viel Platz hätte, würde ich vielleicht einen kleinen Teil so gestalten. Aber so bleibt es bei meinem Mischmasch, in dem eine Schneelaterne am Teichrand, ein Jap. Zierahorn und einige Rhododendren ihren Platz gefunden haben.
Oh das Video ist ja toll liebe Elke, ich bin total begeistert. Dein Zitat ist sehr schön und passt toll zu dem bunten Herbstlaub. Ich hab Deine Fotos wieder gerne angeschaut, sie sind immer besonders♥
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Vielen Dank🍂🐿️🍁🐿️.
Liebe Elke, auch mich sprechen viele japanische Sachen an, obwohl das ebenfalls nicht mein Stil ist und ich nichts davon als Deko in der Wohnung habe. Mit der Natur geht es mir genauso. Da will ich dir gar nicht widersprechen. Aber auch in der Stadt nehme ich oft meine Umgebung beim Fotografieren gar nicht mehr wahr. Das erinnert mich dann wiederum daran, dass auch die Japaner mitten in der Großstadt auf einem Platz ihre „Freiübungen“ machen. Dein Haiku finde ich wunderschön und danke für den Video-Link. Die Nachtaufnahmen sind toll, aber mich würde da schon am Tage keiner alleine durchkriegen,… Weiterlesen »
Nein? Also bei Tag möchte ich dort gern mal unterwegs sein, nachts aber auch nicht. Jedenfalls nicht allein.
Am Haiku stört mich was. Ich muss die zweite Zeile umstellen. Anstatt „Wind lässt die Blätter tanzen“, finde ich es besser, zu schreiben: „der Wind lässt Blätter tanzen“.
Ich habe mir gerade das Video angesehen, liebe Elke, und fand die Nachtaufnahmen absolut toll. Danke für deinen Tipp.
Herzlich, do
Freut mich, wenn dir das Video auch gefallen hat. Mit Tipps ist das ja immer so eine Sache.