Das nenne ich einen Temperatursturz! Gestern hatten wir 27°C, in der Nacht war es auch noch warm, aber seit heute Morgen fällt das Thermometer immer weiter. Heute Vormittag war ich bei ca.16° im Garten am Werkeln. Da wehte bereits ein ziemlich unangenehmer Wind, sodass ich mir mehrfach überlegt habe, ob ich nicht noch eine winddichte Jacke drüberziehen sollte. Jetzt sind es nur noch 14 Grad und Nieselregen gab es auch.
Aber . . . meine Chinesische Strauch-Pfingstrose blüht! Entgegen meinen Befürchtungen waren nur ganz wenige Knospen verfault. Die meisten haben den vielen Regen überlebt. Und die Farbe ist wie immer toll. Für diese Blüten ist – wie schon bei der Magnolie – das wieder kühlere Wetter natürlich ein Segen.
Das Foto ist von gestern, aber das Wetter macht den Vögeln ja nichts aus. Die baden auch bei kälteren Temperaturen.
Gestern habe ich im Garten mehrere Kleine Kohlweißlinge (Pieris rapae) entdeckt, weibliche und männliche.
Kleiner Kohlweißling, weiblich
Die beiden waren zwar ständig hintereinander her, aber zur Paarung ist es nicht gekommen. Oben der weibliche, unten der männliche Kohlweißling. Beim männlichen hat mich die starke Äderung erst mal irritiert. Ich habe leider die Unterseite der Flügel nicht erkennen können, um einen Rapsweißling definitiv ausschließen zu können.
Ich habe heute eine alte, stark vergreiste Forsythie gewaltig ausgeputzt. Das war längst überfällig. Und eine von vielen, jetzt verblühten, Mahonien bodennah zurückgeschnitten. Die vermehren sich wie Unkraut. Man müsste sie alle ausgraben. Bei einigen werde ich es versuchen. Aber weil sie sich so invasiv verbreiten, stehen sie inzwischen an den unmöglichsten Stellen, wo ich kaum hinkomme.
Gestern Abend habe ich noch zwei Youtube-Videos eines Gartenbaubetriebes gesehen, der für naturnahe Gärten steht. Zu diesem Kanal bin ich über die Videos von Markus Burkhard gekommen. Aber die Videos von ReNature (so der Name des Kanals) gefallen mir weit weniger. Sie sind nicht nur viel theoretischer Output, sondern mir ist Berthold Daubner auch zu radikal. Ich bin inzwischen sehr für naturnahes Gärtnern, aber wenn es nach diesem Menschen ginge, dann müssten wir die allermeisten unserer Lieblingspflanzen rausreißen, da sie alle unter die (angeblich) invasiven Neophyten fallen. Bei der Mahonie sehe ich das völlig ein, auch beim Essigbaum (unbedingt!), aber ich habe noch nie erlebt, dass sich Sommerflieder invasiv vermehren würde. Auch meine Herbstastern haben das noch nicht geschafft. Ich weiß, dass Rhododendren keinen großen Nährwert für unsere heimischen Insekten haben, aber man kann im Garten doch sowohl als auch anpflanzen. So jedenfalls sehe ich das. Ich versuche jetzt, möglichst keine neuen ‚Neophyten‘ mehr anzuschaffen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn vieles Althergebrachte fällt darunter, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Und die, die wir bereits haben und uns gefallen, die haben Bleiberecht.
Gestern habe ich auch das erste Taubenschwänzchen gesehen und mich gefragt, was denn um diese Zeit schon blüht und diesem Falter nützlich wäre. Durch den Klimawandel kommen die auch immer früher. Habt ihr Ideen dazu?
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Und noch ein bisschen rote ‚Kunst‘ für Juttas Projekt „Ich sehe Rot!“
Die einzige rote (und fast verblühte) Tulpe, die ich im Garten gefunden habe.
Hallo Elke, die Spielerei mit deiner roten Tulpe gefällt mir sehr. Hast du prima gemacht und deine Pfingstrose scheint ein sehr frühes Exemplar zu sein, denn bei mir zeigen sich noch nicht einmal Knospen. Bei der Bestimmung deiner Schmetterlinge bist du aber wohl etwas durcheinander geraden. Beim Kl. Kohlweißling endet die dunkle Färbung an der Vorderflügelkante zu 95 % oberhalb des ersten Diskalfleckes und Weibchen tragen definitiv 2 davon. Beim Großen Kohlweißling findest du entweder 2 oder keinen Fleck. Da der Fleck auf deinem Foto zusätzlich eher eckig als rund aussieht, denke ich an einen Karstweißling, bei dem der 2.… Weiterlesen »
Baum- oder Strauchpäonien blühen grundsätzlich sehr viel früher als Staudenpfingstrosen. Das ist völlig normal.
Bei den beiden Weißlingen will ich mich nicht festlegen. Auch der Karstweißling hat ja normalerweise 2 Flecken. Leider waren die Flügel nicht so weit ausgebreitet, dass man die Form der Flecken mit Sicherheit als rund oder eckig erkennen kann. Der Karstweißling ist in Hessen auch nicht unbedingt weit verbreitet.
Liebe Elke,
auch bei uns wars nicht mehr so schön warm, es hat mich nicht rausgelockt. Deine Strauchrose sieht sieht wunderbar aus, hier in den Gärten sieht man sie auch. Einen Naturgarten, den hast du doch schon, warum soll man plötzlich alles rausschmeißen was uns immer gefallen hat? Viele Wildpflanzen stehen plötzlich da, niemand hat sie dort hingesät, im nächsten Jahr ist es wieder etwas anderes, irgendwann hat man seinen eigenen Stil gefunden. Ehrlich, auch Naturgärten können gestylt aussehen.
Liebe Grüße
Edith
Wenn man so vorgeht, wie es von Daubner angestrebt wird, dann mit Sicherheit. Ich sehe das genau wie du.
Liebe Elke, es war gestern nur ein einziger kalter Tag und ab heute wird es wieder wärmer. Das Auf und Ab des Wetters ist im April normal.
Man gerät regelrecht in einen Blütenrausch, angesichts der Fülle an Blumen und Blüten in der Natur.
Deine Strauch-Pfingstrose blüht wunderschön. Ich habe auch eine im Garten und auch sie ist im Begriff aufzublühen.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
In der Nacht hatten wir Frost und den soll es auch kommende Nacht noch einmal geben. Heute Morgen zeigte das Thermometer gerade mal 4°C an. Aber in der Sonne ist es jetzt wieder ganz angenehm.
Liebe Elke, auch die Gartenwelt überrascht uns immer wieder. Mal früher, mal später blüht so manches Pflanzenkind. Unliebsame Vermehrungen wollen sich auch durchsetzen und manchmal ist es schwer sie zu entfernen. Ich habe eine Pfingstrosenart die ganz plötzlich gewachsen ist wie von Zauberhand, aber Knospen zeigt sie noch keine, mir ein Rätsel… Am letzten Freitag grünte es schon etwas im Wald aber gestern bei dem kalten und windigen Wetter grünte es soooo grün, ich war total überrascht. Nun, die Natur geht ihren Weg so oft ohne unser Zutun. Hab noch eine schöne Zeit im Garten und erfreue dich daran, es… Weiterlesen »
Die Beschäftigung mit der Natur, auch die manchmal unliebsame Arbeit im Garten ist immer eine positive Ablenkung. Ich sehe gerade, dass bei der Nachbarin ein Rosmarinstock noch üppiger blüht als meine eigenen. Der sieht ja fantastisch aus.
wunderschön blüht deine Pfingstrose ..
wirklich eine tolle Farbe
niedlich wie die Amsel badet
und die Weißlinge sehen hübsch aus
bei mir sind immer noch keine
aber einen Wollschweber hatte ich entdeckt
hier war es heute nachmittag bis auf 12 Grad gefallen
dazu der Wind.. ganz schön frisch
ich kämpfe gerade mit dem Kirschlorbeer
der ist schon irgendwie invasiv
er hatte im vergangenen Jahr unheimlich viele Beeren…
obwohl ich sie sehr beschnitten hatte
jetzt fängt er wieder an zu blühen
ich bin nur am Zupfen 🙁
liebe Grüße
Rosi
Den haben wir glücklicherweise nicht im Garten. Dafür neben den sich wild ausbreitenden Mahonien auch ziemlich viel Efeu, und zwar überall. An manchen Stellen mag ich ihn ja, aber man muss aufpassen, dass er nicht überhand nimmt. Wenn man in unserem Garten gar nichts mehr machen würde, ich glaube, dann hätten wir in Nullkommanichts einen Dschungel aus Mahonien, Ahornbäumen und Efeu.
Liebe Elke, was für eine tolle Farbe deine Pfingstrose hat, aber sicher für Insekten völlig wertlos. 😉 Das mit dem Sommerflieder geht mir langsam auf den Keks. Wobei die Lorbeerkirsche wohl auch gerade ins Visier der Naturfanatiker geraten ist. Ich habe noch keine Stelle entdeckt, wo sich diese beiden Sträucher invasiv vermehren und andere Sachen verdrängen. Mal sehen, welche Pflanze sie sich als nächstes vornehmen. Ich bin sehr für die Natur und ich glaube, das erkennt man auch. Man sollte aber hier auch die Kirche im Dorf stehen lassen und gegen Fanatismus bin ich sowieso. Sicher gibt es invasive Neophyten,… Weiterlesen »
Das erwähnte Taubenschwänzchen flog tatsächlich um die Blüten der Pfingstrose herum, um dann enttäuscht wieder abzuziehen. Nein, diese gefüllten Blüten sind sicher nicht insektenfreundlich.
Das erste Video, das ich von ReNature gesehen habe, fand ich ganz interessant. Aber es gibt viele, da sitzt Daubner tatsächlich nur vor der Kamera und macht quasi „Frontalunterricht“. Information ist wichtig, aber bei Markus Burghard kommt die unterhaltsamer rüber.
Bin durch Zufall auf einen interessanten Artikel gestoßen: https://www.lubera.com/de/gartenbuch/ein-lob-auf-die-goldruten-p1976
An manchen Stellen musste ich wirklich lachen.
Ich werde mir die Seite mal unter meine Favoriten speichern.
Danke für den Link. In der Tat hatten wir frühere auch Goldruten im Garten, die sich heftig vermehrt habe. Eigentlich habe ich auch erst durch eines der Daubner-Videos gelernt, dass es einen Unterschied zwischen der Kanadischen und der einheimischen Goldrute gibt. Der Goldfelberich ist neuerdings vom Nachbarn durch den Zaun bei uns eingewandert. Ich lass ihn blühen. Dort wo er steht, wächst eh nichts anderes, also was soll’s. Doch – lustvolles Gärtnern ist schon ein prima Motto. – Gut dass du mich aus meinen pessimistischen Gedanken zum Thema Donald Trump und der Zustand unserer Welt zurückgeholt hast.
Bei uns ist es noch richtig warm, seit Tagen um die 25 Grad und man regelrecht zuschauen, wie alles im Garten wächst. LG Romy
Das stimmt. Die Natur explodiert momentan geradezu.