Und gleich noch ein Gartenrundgang. Mehr geht immer noch nicht. Meine blöde Erkältung hat eher nochmal zugelegt. Zunächst bin ich mit der Kamera über die Wiese, aber dann habe ich mir das Handy mit den Bestimmungs-Apps geschnappt. Und ich bin reumütig zu Flora incognita zurück. ObsIdentify funktioniert nicht halb so gut.

Der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor), auch Pimpinelle oder Pimpernell genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wiesenknopf (Sanguisorba). Der Kleine Wiesenknopf ist Raupenfutterpflanze für mehrere Schmetterlingsarten. Die Blätter sind essbar. Der Kleine Wiesenknopf ist unter dem Namen Pimpinelle eines der sieben klassischen Gewürzkräuter der Frankfurter Grünen Soße.
Die Bezeichnungen „Bibernelle“, „Pimpinelle“ oder „Pimpernelle“ werden im Markt- und im Lebensmittelhandel häufig gebraucht, können aber zu Verwechslung mit den gleichnamigen Doldenblütlern der Gattung Bibernellen (Pimpinella) führen.
Ausgerechnet auf den Blättern des, bei fanatischen Verfechtern des reinen Naturgartens, so verhassten Berufkrauts, fand ich ein gutes Dutzend grüner Mini-Hüpfer. Es waren vorwiegend noch nicht ausgewachsene Männchen der Punktierten Zartschrecke (Leptophyes punctatissima). Das Einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) oder Feinstrahl-Berufkraut ist ein Neophyt und eine sehr hübsche Pflanze. Das Berufkraut ist durchaus bienenfreundlich und liefert Pollen und Nektar für Schmetterlinge, Bienen und andere Bestäuber. Warum es also verteufeln? Verstehe ich, wenn jemand einen englischen Rasen haben will, aber nicht, wenn man die wilde Wiese bevorzugt.

Im vorherigen Beitrag habe ich euch den Gamander-Ehrenpreis vorgestellt. In der Wiese blüht ein weiterer Ehrenpreis, dessen Blüten noch einmal winziger sind und für das bloße Auge fast weiß erscheinen. Es handelt sich um den Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia). In der Vergrößerung sieht man, dass die Blüten keineswegs weiß sind und die Ähnlichkeit zum Gamander-Ehrenpreis fällt dann auch auf. Blätter und Wuchsform sind allerdings anders.



Löwenzahn und inzwischen auch schon die „Pusteblumen“ gibt es natürlich auch reichlich.
Die Zierform vom Günsel – Ajuga reptans ‚Atropurpurea‘ – hat genaugenommen in der Wiese auch gar nichts verloren. Hat sich aber vom Teichrand aus, hier ausgebreitet.

Es wäre mal interessant zu beobachten, ob sich die Zierform irgendwann mit dem normalen Kriechenden Günsel vermischt.
Damit wären wir in Teichnähe angekommen. Und hier habe ich heute die erste Frühe Adonisjungfer (Pyrrhosoma nymphula) fotografieren können. Sie sieht noch ziemlich frisch geschlüpft aus, auf keinen Fall voll ausgefärbt. Aber ich glaube doch, dass es die weibliche Libelle ist.

Und noch zwei, die definitiv scharf aufeinander waren, aber leider im Bild nicht scharf geworden sind. Kein Wunder, waren sie doch echte Minis und ständig in Bewegung: 22-Punkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata) bei der Paarung. Auch hier die ersten in diesem Jahr. Die sind echt quietschgelb. Sonst würde man sie vermutlich auch komplett übersehen. So ein Käferchen ist ca. 3 mm groß klein.

Das war’s dann auch. Kommt gut in die neue Woche. Das ist ja noch einmal eine recht kurze. Vielleicht – und wenn das Wetter mitspielt – komme ich nächstes Wochenende endlich mal wieder nach Neu Anspach in den Hessenpark zum Frühlings-Staudenmarkt. Da war ich schon etliche Jahre nicht mehr.
Liebe Elke,
dass die beiden Käferlein nicht ganz scharf sind ist ja nicht so schlimm. Der Moment zählt.
Es muss nicht immer alles perfekt sein.
Die grüne Heuschrecke ( ich sag eigentlich allen so da ich eh die Namen nicht kenne. Es sind einfach Heuschrecken für mich aber schön wenn man dann doch erfährt wie sei heissen ) hat ja wirklich ein sattes grün.
Lieber Gruss Claudia
Von den Punktierten Zartschrecken haben wir immer ganz viele im Garten. Und sie sitzen besonders gerne in Rosenblüten.
Oh, die Libelle ist aber schön! und fein, dass die Marienkäfer schon für Nachwuchs sorgen. ich habe dieses Jahr erst einen winzigen schwarzen mit hellen Punkten gesehen, der sich meinen fotografischen Bemühungen aber durch Flucht entzogen hat. 🙂
LG
Centi
Es sind auch wirklich noch kaum welche unterwegs.
Sehr schöne Fotos hast du wieder gemacht Elke. Die Pimpinelle habe ich noch nie so genau betrachtet wie bei dir, und den Mini-Hüpfern und der Libelle scheint es bei euch im Garten sehr gut zu gefallen. Da macht der Gartenspaziergang auch am Bildschirm viel Freude. Ich wünsche dir weiter Gute Besserung.
Danke. Ich hoffe auf mehr Marienkäfer, bevor die Blattläuse wiederkommen.
Liebe Elke,
da bist du wohl mit der Lupe durch deinen Garten gelaufen. Was du alle entdeckt hast. Die Blüten vom Quendel-Ehrenpreis sehen auch sehr hübsch aus. Ich bin mir immer nicht sicher, ob ich Gundermann oder Günsel vor mir habe.
Und die erste Libelle hast du auch schon wieder vor die Linse bekommen. Da hatte ich im letzten Jahr überhaupt kein Glück.
Schöne neue Woche wünsche ich und siehe mal zu, dass du deine Erkältung wieder los wirst. Ich drücke die Daumen.
Liebe Grüße
Jutta
Danke. Ich habe gestern Abend noch ein Video von einer Antonia gesehen, die einen Naturgarten hat (für mich „ungepflegte Wildnis“ – man kann’s auch übertreiben). Aber das Video war dennoch ganz interessant, weil sie auch alle möglichen Pflanzen in ihrer Wiese vorgestellt hat. Das hat mich dann heute animiert, auch mal zu gucken, was da inzwischen bei uns alles wächst. Den vielen weit verstreuten Witwenblumen muss ich mal Grenzen setzen. Vielleicht ein paar ausgraben und kompakt an einer Stelle zusammenfassen. Da ich ja nicht komplett aufs Mähen verzichten, werden immer wieder welche abgemäht, weil sie so vereinzelt blühen. Schöner wäre… Weiterlesen »