Am Dienstagvormittag – ich habe es schon erwähnt – war ich auf meinem alljährlichen Spaziergang durch das Tal zwischen Bad Soden-Neuenhain und Kronberg im Taunus, besser bekannt als das „Süße Gründchen“. Ich kenne es schon ewig und habe lange der Zeit nachgetrauert, in dem es dort noch wilde Schrebergärten gab und viele bunte Blumen blühten. Ehrlich gesagt, trauere ich immer noch ein bisschen, weil das damals ein kleines Paradies war, in dem ich immer tolle Libellen und Schmetterlinge fotografieren konnte. Dann wurde alles zugunsten eines einzigen Falters – des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings – plattgemacht und zum Flora-und-Fauna-Habitat erklärt, also zu einem Naturschutzgebiet. Dort sollte das Wachstum des Großen Wiesenknopfs (Sanguisorba officinalis) gefördert werden, der für diesen speziellen Bläuling die wichtigste Pflanze ist. Eine sehr schöne Seite gibt es inzwischen hier: FFH Wiesen im Süßen Gründchen.

Am Dienstag aber habe ich mich regelrecht in die bunten Gräserblüten verliebt. Das Gras steht derzeit noch hoch und sieht fantastisch aus. Die erste Mahd müsste demnächst erfolgen, damit der Große Wiesenknopf noch zum Blühen kommt.

So ein Foto kann die Vielfalt der unterschiedlichen Gräser gar nicht wiedergeben. Aber hier, gleich zu Beginn, konnte ich auch schon die ersten Schmetterlinge entdecken.


Der Kleine Perlmutterfalter hat seinen Namen von perlmuttartig glänzenden Flecken auf den Flügelunterseiten. Und wie das so ist, natürlich konnte ich ausgerechnet diesen Schmetterling nicht mit zusammengeklappten Flügeln fotografieren.

Das sieht nach einer Tellerhortensie aus. Falls sie nicht auch wild vorkommt, dürfte das noch ein Relikt aus früheren Zeiten sein. Sie wuchs und blühte mehrfach entlang des Waldbachs, der so zugewachsen war, dass man seinen Verlauf nur an den Sumpfschwertlilien ausmachen konnte. Es gibt aber wohl auch einen Schneeball, der so aussieht.

Auch hier lässt es sich allenfalls erahnen, wo der Bach fließt. Es empfiehlt sich, auf dem vorgegebenen Weg zu bleiben, der aber oft nicht mehr als ein Trampelpfad ist. Der Bach mäandert auch ein bisschen und hat hin und wieder auch kleine Zuflüsse, die man überqueren muss.


Hier ging leider alles viel zu schnell. Ich habe noch versucht, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, um das auffällige und namensgebende Hinterteil zu fotografieren, aber da war sie auch schon wieder weg. Beim Männchen ist der Hinterleib zu einer Greifzange verformt und skorpionsartig nach oben gebogen. Aber immerhin erkennt man das schnabelähnliche Mundwerkzeug gut. Es ist unglaublich schwierig, solche kleinen Insekten zu fotografieren, die sich an Halme klammern, während der Wind ständig andere Halme ins Bild weht.

Und zum Schluss noch das Kleine Wiesenvögelchen oder Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus).

Das war’s mal wieder. Alle Bestimmungen ohne Gewähr. Falls ich mich irgendwo vertan habe, dann korrigiert mich bitte.
Noch etwas Anderes: Ich werde hier seit einiger Zeit auf einmal wieder von Spam Kommentaren in englischer Sprache regelrecht überrollt. Ich habe mein Anti Spam Plugin jetzt so eingestellt, dass nur Kommentare in deutscher Sprache erlaubt sind. Da bei mir derzeit auch niemand in einer anderen Sprache kommentiert, dürfte das hoffentlich keine großen Probleme machen.
Ach schön, was du wieder mit der Kamera eingesammelt hast, liebe Elke…Schmetterlinge sind doch immer faszinierend. Mal schauen, ob ich Bilder vom Buffet zeigen darf.
Lieben Gruß und hab ein feines Wochenende, Marita
Du meinst, das geht vielleicht gar nicht? Das wäre ja schade.
Liebe Elke,
herrlich das kleine Idyll, aber auch schade um die Schrebergärten, die doch auch mal Vorlage für einen Krimi von Dir waren oder irre ich mich da ?? Ich habe das Buch so gerne gelesen! Wunderschön sieht der Bläuling und die anderen Schmetterlinge aus. Die Scorpionsfliege ist ja ein ganz filigranes Geschöpf, aber so nahe möchte ich ihr dann doch nicht kommen :-))) wie gut dass Du mit Deinem Equipment so nah ran kommst.
Herzliche Grüße
Kerstin und Helga
Das waren die Schrebergärten der Schwanheimer Düne. Ich war heute mal wieder dort – Bilder dann morgen. Aber ich habe auch wieder an meinen ersten Krimi gedacht und auch, dass doch zwischen der Schwanheimer Düne und dem Süßen Gründchen eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Ich bin aber auch zu dem Schluss gekommen, dass die Düne mehr zu bieten hat. Wie gesagt – morgen dazu mehr.
Liebe Elke, wenn ich deine tollen Aufnahmen sehe, freue ich mich schon wieder auf meinen nächsten Spaziergang. So die Natur zu erleben, macht richtig Spaß. Wobei auf dem Balkon auch immer etwas los ist. Alles, was da so blüht, wird auch von Insekten angeflogen und das ist inzwischen eine ganze Menge. Ich habe mir jetzt noch Wiesensalbei besorgt. Der mag es trocken und warm und gegen Kalk hat er auch nichts. Da schaue ich immer ein bisschen, weil ich ja immer mit Leitungswasser gieße. Wie ist eigentlich das Buch? Hast du dir schon einen Eindruck verschafft? Ich finde jedenfalls, wenn… Weiterlesen »
Das Buch ist wirklich großartig. Vor allem ein fantastisches Nachschlagewerk. Bei uns im Garten habe ich heute Morgen auch wieder viele Wildbienen entdeckt. Und apropos Wiesensalbei: Ich überlege gerade, ob ich mir nicht nochmal die Kamera schnappe und nach Weilbach fahre. Nicht in den Kiesgrubenbereich, eher zum Haus des Dichters hoch und dort rund um den Hügel. Da wächst auch ganz viel Wiesensalbei. Das Wetter ist gar nicht so übel.
Liebe Elke,
deine Bildern übermitteln grandiose Wohlfühlmomente. Die Vielfältigkeit der Natur ist erstaunlich, gut zu sehen bei deinen Fotos. erstaunlich was bei dir so alles kreucht und fleucht, ich bin begeistert!
Liebe Grüße
Lieselotte
Danke. Aber ich denke, wenn man hinaus in die Natur geht und die Augen offen hält, dann kann man überall etwas finden. So eine Landschaft wie das Süße Gründchen ist natürlich besonders schön.
Tolle Fotos sind das. Natur pur mit den blühenden Gräsern und dem was darin alles lebt.
Einen schönen Feiertag
wünscht gabi
Wünsche ich dir ebenfalls, danke.
Das sind ja wieder klasse Fotos, meine Hochachtung, toll fotografiert alles !
Grüßle
Vielen Dank, liebe Jutta. 🐝
Fantastische Impressionen!
😍🐯
Schön, gell? 😄
Liebe Elke, so wilde Schrebergärten finde ich auch immer sehr schön. Dass es damals ein kleines Paradies war glaube ich Dir sofort. Dass alles Plattgemacht wurde war für die Besitzer der Schrebergärten bestimmt auch nicht gerade schön. Aber jetzt ist es doch sicher auch schön wenn es ein Naturschutzgebiet ist. Hab den Link geschaut und dort muss es wirklich sehr schön sein. Natur pur. Sehr schön hast Du die Schmetterlinge festgehalten. Hatte vor kurzem auch einen Bläuling gesehen nur war der einfach schneller als ich. Er sass auf einer Blüte ich wollte knipsen da flog er schon wieder weg. Ich… Weiterlesen »
Danke gleichfalls. Ja, es gab damals jede Menge Protest, aber da es tatsächlich alles wilde, also ungenehmigte, Gärten waren, hatten die Leute letztendlich keine Chance. Einige Jahre lang waren immer noch Reste der alte Blumenbestände in den Wiesen zu sehen, aber inzwischen nicht mehr.Ich werde vielleicht im Juli nochmal dort Spazierengehen, um zu gucken, wie weit es denn nun ist mit dem Großen Wiesenknopf und dem passenden Bläuling.
Liebe Elke,
die Natur ist so vielfältig und du hältst immer so tolle Fotos fest, dass der Betrachter sich erfreuen kann, danke dafür.
Liebe Grüße in deinen Tag, Lissi
Herzliche Grüße zurück, liebe Lissi 🐞.