Die Zeiten der Vergangenheit
sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Buch mit sieben Siegeln – oder besser gesagt einen Brief, der bei mir jede Menge Fragezeichen aufwirft, – habe ich gestern erhalten. Er kam – von der Post in einer transparenten Hülle eingeschweißt – bei mir an. Er kam aus der Schweiz und trägt einen Poststempel vom 19.12.2006. Es waren Weihnachtsgrüße. Und das Verrückte ist, ich kann mit dem Namen absolut nichts anfangen. Sagt euch zufällig der Name Kathrin – kleiner Zusatz Giovana – etwas? Den Nachnamen kann ich nicht wirklich entziffern. Ich vermute, es waren Weihnachtsgrüße aus einer Blogger-Wichtelaktion.
Dieser Beitrag geht zu Novas „Zitat im Bild“.
Auszug aus dem Begleitschreiben von DHL: … es tut uns leid, dass wir Ihnen erst heute die beigefügte Briefsendung zustellen können. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Die für Sie bestimmt Sendung wurde zwischenzeitlich aufgefunden………
Ich habe erst vorgestern in der Zeitung von einem österreichischen Postangestellen/Briefträger gelesen, der über 10.000 Postsendungen nicht ausgetragen hat. Man mag sich nicht vorstellen, was das zum Teil für einen Ärger verursacht hat. Es werden nicht alles nur Grußkarten gewesen sein. Ich werde mal versuchen, ob ich nicht anhand der Adresse die Absenderin herausfinden kann.
Inwieweit ich Goethes Gedanken zustimmen kann? Nun ja, ich denke, wir wissen heute mehr von der Vergangenheit, als noch zu Lebzeiten Goethes (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar) bekannt war. Allerdings kommt es auch darauf an, wie weit wir in die Vergangenheit zurückgehen. Und was von dem, was wir zu wissen glauben, vielleicht nur Vermutung ist.
In der kommenden Nacht haben wir aber die Chance, zumindest eine Stunde unserer Vergangenheit noch einmal zu erleben. Sofern wir noch wach sind, wenn die Uhren um drei Uhr auf zwei Uhr zurückgestellt werden 🕒 > 🕑
Für das Headerbild bedanke ich mich bei Natalia Łyczko und unsplash.com

Nachtrag:
Goldenes Weinlaub,
ein strahlend blauer Himmel –
so schön ist der Herbst!
(©EHeinze aus dem Jahr 2004!)
Im Kommentar von Jutta habe ich Bezug auf die Wayback Machine genommen und bin dort gerade komplett eingetaucht. Man findet nur einzelne Seiten, vor allem aber die Gästebücher sind eine absolute Fundgrube. Ich habe die Seite Katjas Kuschelkatzen wiedergefunden und dort im Gästebuch wiederum einen Link zu meinem Mondscheinportal der noch weiter zurückging als 2006. Dort dann auch das Haiku von oben. Finde ich witzig, weil ich gerade heute erneut ein Herbst Haiku geschrieben habe.
Das ist ja ein Ding liebe Elke. Man hört oder liest schon mal von so was, aber wenn es einen dann selber trifft, dann ist die Überraschung noch größer. Den Namen kenne ich nicht, da habe ich auch noch nicht gebloggt. Ich wünsche dir, dass du das Rätsel um die Absenderin noch lösen kannst.
Liebe Grüße von Kerstin.
Ich denke, ich habe es schon gelöst. Ich werde ihr schreiben.
Hach, das is‘ ja ein Ding…aber bei uns war die Tage auch etwas sehr Merkwürdiges vorgefallen…meine Oma, die schon vor über 10 Jahren verstorben ist, nahm ein Paket an, dass an mich adressiert war.
Ich war an dem Tag außer Haus und meine Eltern zuhause. Ich sagte noch, passt‘ auf DHL auf, die bringen nachher noch ein Paket. Aber als ich dann im Handy von unterwegs aus las: Ihr Paket wurde übergeben an Frau Anna Mayer – da bekam ich auch Gänsehaut, weil die Oma ja schon lange nicht mehr da ist.
LG
Sandra!
Na, das ist ja auch heftig. Wie kommt so etwas nur zustande. Oder steht irgendwo noch der Name deiner Oma am Haus? Wir bekommen ja immer noch Post an Elli oder Robert Höhl, die mit unserem alten Haus in Zusammenhang steht. Meine Mutter ist 1994 verstorben, mein Vater 1971. Und auch ich bekomme noch manchmal Werbung an Elke Höhl (bin seit 1978 verheiratet).
wow
das ist ja eine spannende Geschichte ..
gerade habe ich ein Video geschaut in dem eine Frau
ihren Halbbruder gesucht hattr
bei der Wohnungsauflösung der Eltern fand sie Briefe
an ihren Vater von einer Frau die von ihm schwanger war ..
so dramatisch ist es bei dir zwar nicht.. hihi..
aber ich finde das trotzdem toll
dass du die Karte noch bekommen hast und nun auch weißt von wem
liebe Grüße
Rosi
*lach* – nein, also ganz so dramatisch ist es nicht. Aber ich habe vor Jahren mal eine Kurzgeschichte geschrieben, die mich jetzt an das erinnert, was du da erzählst. Und die hatte ein wenig mit meiner eigenen Familiengeschichte zu tun.
Liebe Elke,
ich glaube, ich habe sogar an diesem Projekt teilgenommen. Finde ich ja super, dass du noch etwas rausbekommen hast.
Was es so alle gibt. Kann man sich ja echt nur wundern.
Liebe Grüße
Jutta
Bei welchem? Weihnachtswichtelaktionen gibt es ziemlich häufig. Das mit den vier Jahreszeiten sagt mir überhaupt nichts. Aber das wäre ja auch erst 2014 gewesen.

2006 hieß meine Homepage noch „Das Mondscheinportal“ und die Wayback Machine hat mir das Banner aufgehoben:
Ich finde es immer wieder toll, was man im Internet noch finden kann.
Ich meinte die „4 Jahreszeiten“. Bei solchen Wichtelaktionen habe ich – so glaube ich wenigstens – nie teilgenommen. „Mondscheinportal – aus der Ecke kommst du also. 😂
Jetzt hab ich mich wohl geoutet 😉.
Liebe Elke, Kathrin sagte mir sofort etws, ich musste aber zuerst nachsehen was genau 😊. Ich habe 2014 bei dem Projekt 4 Jahreszeiten mitgemacht, und dieses war von Kathrin. Sagt dir Kathrins Photo Pictures etwas? Ihr URL war blog.glückskatze-tinka.de. Allerdings hat sie Ende 2014 ihren Blog aufgegeben und gelöscht.
Vielleicht hilft dir das.
Herzlich, do
Schau an, auf eine weitere Schweizerin hatte ich gehofft, liebe do. Glückskatze Tinka sagt mir noch etwas. Vielleicht kamen wir über die Katzen zusammen. Damals lebten unsere ja noch. Ich habe inzwischen ihren Nachnamen und die Adresse entziffert und per Google sogar eine Telefonnummer gefunden. Die Adresse scheint noch zu stimmen. Ich werde Kathrin schreiben. Danke für den Hinweis.🥰👏👍
Liebe Elke, jetzt habe ich mir die Fotos des Jahreszeitenprojektes nochmal angesehen und in einem von Kathrins Kommentaren die Anrede Moin liebe do gesehen. Und das tönt nicht nach Schweiz, sondern eher nach Norddeutschland. Hoffentlich habe ich dich nicht auf eine falsche Spur gebracht.
Wäre auch nicht schlimm, denn ihre Adresse und auch den Nachnamen habe ich ja inzwischen herausgefunden. Das ist alles eindeutig Schweiz. Du hast natürlich recht „Moin“ klingt eher nach Norddeutschland, obwohl ich das auch hin und wieder benutze. Ihren alten Blog habe ich über die Wayback Machine gefunden. Da gibt es aber kein 4-Jahreszeitenprojekt, was nichts bedeuten muss, denn die Wayback Machine ist sehr begrenzt. Danke für deine Mühe 🥰.
Hallo Elke,
zumindest muss man den guten Willen der Post anerkennen auch nach so langer Zeit (und mehrfacher Portoerhöhung) den Brief noch zuzustellen.
Selber habe ich erst ab 2011 gebloggt, deshalb sagt mir der Name gar nichts.
Aber ich freue mich mit dir über die sicher gelungene Post-Überraschung, da kann man auch sagen „unverhofft kommt oft“ :))
Liebe Wochenendgrüße
Arti
Das war wirklich eine tolle Überraschung. Erlebt man nicht alle Tage.
Liebe Elke,
ein kleines Lächeln sei erlaubt. Alle Achtung, da ist auch mal ein Lob und nicht immer nur Tadel fällig! Bei uns hat auch vor kurzem ein Postbote keine Lust die Post auszutragen und zig Briefe auf unnatürliche weise entsorgt. “ Post aus der Vergangenheit „, da dachte ich sofort an einen neuen Krimi Titel von dir!
Grüße ins Wochenende
Lieselotte
Ach, liebe Lieselotte, das wäre ja eine Idee, aber irgendwie ist mir der richtige Drive hinsichtlich Bücher schreiben abhanden gekommen.