Heute habe ich einen schönen Spaziergang gemacht. Es war mit 17 Grad wieder angenehm mild, windstill und teilweise sonnig. Nur ganz kurz kam – ähnlich wie letzten Dienstag in Kronberg – ein bisschen Niesel vom Himmel. Aber das hat sich schnell wieder gegeben. Mein Ziel war Frankfurt-Rödelheim mit Nidda, Brentanopark und Solmspark. Und natürlich der Goethe-Ginkgo am Petrihaus. Ich habe dort schon oft fotografiert und viele von euch werden die Motive kennen. Aber so richtig toll mit dem gelb strahlenden Ginkgo konnte ich das Petrihaus noch nie zeigen. Hier kommt der Baum erstmal von hinten. Von vorn seht ihr ihn schon im Header.

Ich habe das Headermotiv aber nochmal mit mehr Spiegelung für Christopher. Oder hatte ich da schon ein Motiv? Kann nicht sein. Der 15. Oktober war doch gerade erst. Aber Christopher hat noch gar nicht vorgelegt.

Das Petrihaus wurde um 1720 als Fachwerkhaus am Ufer der Nidda in Rödelheim von einem Bäckermeister namens Petri erbaut. 1819 erwarb es der Kaufmann und Bankier Georg Brentano und baute es im zeitgenössischen Schweizerhaus-Stil um. Der Ginkgo hat ein Alter von rund 270 Jahren und ist als das älteste Exemplar in Deutschland als Naturdenkmal geschützt. Er war vermutlich Inspiration für Goethes berühmtes Gedicht „Ginkgo biloba„, das er 1815 Marianne von Willemer widmete. Goethe besuchte die Familie Brentano in Rödelheim im September 1814, und es wird angenommen, dass er von dem damals schon etwa 65 Jahre alten Baum zu dem Gedicht angeregt wurde.

Der Mühlbach, eigentlich ein Seitenarm der Nidda, führt erstaunlich viel Wasser. Wegen des Mühlbachs kann das Rödelheimer Wehr, das ihr beim Ginkgo sehen könnt, als einziges Frankfurter Niddawehr erhalten bleiben. Mühlbach und Niddahauptarm umschließen „Die Insel“, auf der sich der Solmspark befindet (und früher einmal eine Wasserburg und später das Rödelheimer Schloss).

Einer der Steine hat eine Inschrift, eine Zeile mit Zahlen – könnte eine Jahreszahl sein, eine mit Buchstaben. Seltsamerweise steht aber immer eine Zeile auf dem Kopf, egal, wie man das Bild bzw. den Stein dreht. Wenn der zweite Buchstabe ein E war, und kein L, könnte es etwas mit der Pest zu gehabt haben. Während des Dreißigjährigen Krieges wütete auch in Frankfurt die Pest. Aber das ist reine Spekulation meinerseits. Man findet im Internet nichts darüber.


Zum Schluss zeige ich euch noch eine – in meinen Augen – unfassbare Bausünde mitten in der Rödelheimer Innenstadt: Wer genehmigt so etwas? Da muss doch beim Stadtplanungsamt jemand sämtliche Hühneraugen zugedrückt haben. Oder was meint ihr?


Ich habe auch noch ein bisschen mehr Natur. Das hebe ich mir für den Donnerstag auf. Ich wünsche euch einen angenehmen Abend.
Heute wurde ich unterwegs zum ersten Mal tatsächlich auf die OM-3 angesprochen. Zwei Damen fragten mich nach der Kamera und ob ich noch analog fotografieren würde. Ich habe das ja schon öfter mal gelesen, dass OM-3-Fotografen auf ihre Kamera angesprochen werden, so wie früher bei der PEN-F. Die äußere Ähnlichkeit dieser beiden Kameras mit alten, analogen Schätzchen ist enorm, zumal wenn man wie ich fast immer über den Sucher fotografiert.


Ich liebe die Farben des Herbstes und staune, wie wunderschön der Gingko-Baum mit seinen goldenen Blättern leuchtet. Es ist ein Prachtexemplar!
Das Haus mit dem seltsamen Aufbau am Dach schaut komisch aus und der Planer hatte keinen Geschmack.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Da sind wir uns wohl alle einig.
Wow, was für ein Ginkgobaum! Und letzteres Foto, das ist wirklich eine schreckliche Modernisierung. Oder ist das etwa Kunst?
Hab noch einen schönen Abend!
Liebe Grüße
Ingrid
Ich weiß es nicht. Ich finde es nur schrecklich.
Der Ginkobaum ist wirklich ein Augenschmaus, herrlich wie der strahlt.
lg gabi
Ich mag vor allem auch, wie er gewachsen ist, so natürlich. Keine Ahnung, warum „moderne“ Ginkgos immer nur kerzengerade in die Luft wachsen.
Ein traumhaftes Foto ist das liebe Elke. Was für ein schönes Gebäude und ein herrlicher Gingkobaum…da geht einem wirklich das Herz auf und Du hast das alles wieder so wunderbar mit Deiner Kamera eingefangen, das muss man auch können !!!!
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Vielen Dank. Wobei das bei diesem Motiv, solange das Wetter mitspielt, keine so große Kunst ist. Es ist einfach ein wunderbarer Anblick.
hach ist das ein prächtiger Ginkgo
und das Haus gefällt mir mit den vielen Blumentöpfen
(was für eine Arbeit die zu gießen 😉 )
boaah .. der Erker da am Dach ist potthäßlich
das ist wirklich nicht zu verstehen wer so etwas genehmigt
ausserdem sieht es durch die schrägen Seiten so aus als würde es jeden Moment runter stürzen .. bäääh unmöglich
links der Erker mit dem Balkon.. so hätte man es machen können
schade dass man nicht den Vergleich hat wie es vorher aussah
liebe Grüße
Rosi
Das ist ja ziemlich eindeutig ein Haus im Gründerzeitstil, also etwa um 1900 oder kurz davor. Vermutlich im Zweiten Weltkrieg beschädigt, denn das Nachbar-Haus nach rechts, sieht ja auch eher nach 50er Jahre aus. Aber wie auch immer, eine solche *Sanierung?* geht in meinen Augen gar nicht. Und von der Machart her ist das ja durchaus neueren Datums. Direkt gegenüber ist jetzt eine riesige Baustelle. Da wurde viel abgerissen und es entsteht die neue „Rödelheimer Mitte“. Ich bin gespannt. Als ich dort gestern durchgelaufen bin, fiel mir auf, dass es sowas wie einen echten Bebauungsplan nach dem Krieg wohl nie… Weiterlesen »
Gelbe Landschaft, die man z.Zt. überall sieht, zusammen mit Sonnenschein das nennt man einen schönen Herbst. Da passt der blaue Auf oder Vorbau überhaupt nicht ins Bild, wer hat denn sowas geschmackloses genehmigt, da kann man nur den Kopf schütteln.
Liebe Grüße
Edith
Sehe ich genauso.
So toll das Gelb,👌🏻
so schlimm das Blau! 🫢
😍
Liebgruß
Tiger
🐯
Kurz und exakt zusammengefasst 😄.
Liebe Elke,
wunderschöne Herbstimpressionen. Das Leuchten der Farben und die Spiegelung sehr schön.
Das Gebäude ist ja eigentlich schön, aber was da auf dem Dach ist finde ich nicht wirklich schön. Das hätte man bestimmt schöner verarbeiten können.
Lieber Gruss Claudia
Das ist eine absolute Katastrophe!
Vielleicht hat der Stein mal gelegen, ich kann mir gut vorstellen, dass es mit einer Pest zutun hatte. Oder eine Landschaftsmarkierung/Vermessungsstein. Wenn Ihr ein Archiv habt, kann man dort vielleicht mal hin gehen und fragen.
Mit lieben Grüßen
Nina
Ich vermute, wenn es bekannt wäre, hätte ich sicher etwas darüber gefunden. Die Mühlsteine an sich werden ja im Internet, auch auf offiziellen Frankfurtseiten, immer wieder erwähnt.
Liebe Elke,
der Stein ist echt interessant … man sollte vielleicht danach ein wenig forschen. ich hab das Google ein wenig missbraucht … aber er fand auch keine Antwort. viele vielleicht, aber nichts Konkretes.
Und der Bau auf dem Haus… mit der Schönheit kann man sich immer streiten … aber das da ist wirklich grauenhaft
Liebe Grüße czoczo
Voll und ganz deiner Meinung, was diese Dachgaube, oder wie man das nennen soll, betrifft.
Die Buchstaben und Zahlen sind wirklich rätselhaft.