Zwischen Sketchnotes & Zentangle

Ob BuJo (Bullet Journal), Tagebuch, Sketchnotebook – der Gebrauch meines analogen Notizbuches verändert sich derzeit gewaltig. Ich merke, dass ich durch das Niederschreiben und Zeichnen meiner Gedanken und Erlebnisse mit mir selbst kommuniziere und auch eine Art Kreativität entwickle, die mir bisher noch gefehlt hat. Es ist nicht so, dass ich weniger gerne fotografiere, aber es reicht mir nicht mehr. Vermutlich liegt es auch daran, dass ich keine weiteren Hobbys wie Basteln, Nähen oder dergleichen habe, also nichts, womit ich etwas erschaffe. Das treibt mich gerade um. Eigentlich wollte ich mich zunächst mal ganz den Sketchnotes und Doodles widmen, bin jetzt aber wieder bei einer besonderen Spielart von Zentangle gelandet. Das nennt sich ZIA, Abkürzung für „Zentangle inspired Art“, also: von Zentangle inspirierte Kunst“. 

Falls euch Zentangle kein Begriff ist: Zentangle ist eine Zeichnung, die aus immer wiederkehrenden Linien und Mustern besteht. Dadurch können sehr schöne und interessante Bilder entstehen (ursprünglich immer schwarz-weiß), aber es entsteht nichts Gegenständliches. Diese Zeichnungen werden auf 9 x 9 cm großen Quadraten (Kacheln) erstellt. Alles, was davon abweicht, ist dann eher ZIA und es können dabei gegenständliche Bilder entstehen. Zentangle® und die Zentangle-Methode sind urheberrechtlich geschützt. Es gibt Unmengen bekannter Muster, die Namen tragen und deren Erfinderinnen bekannt sind. Ich vermute, dass es fast unmöglich ist, heute noch Muster zu erschaffen, die es nicht bereits gibt.
Auf der anderen Seite erhoffe ich mir vom Doodeln und Zentangeln auch einen neuen Inspirationsschub, um mal wieder etwas in Richtung Geschichten oder Poesie zu schreiben.  Ich lese sehr viel, aber das ist eben nur Konsumieren, ohne selbst etwas zu erschaffen. Eigentlich sollte ich, wo ich gehe und stehe, ein kleines Notizbuch und einen Stift bei mir haben. Ich habe immer mal wieder Blitzideen, aber wenn ich die nicht festhalte, dann sind sie auch schnell wieder verschwunden. Hier mal ein kleines Beispiel, das ich teils per Hand, teils am PC eher etwas grob hingeschludert habe:

Die Idee mit den Backsteinen – also unten diese rechteckigen Formen – und den „Blumen“ stammt aus einem Video von Minutes of ZEN. Sowohl die Steine, als auch die Blumen haben als Muster einen Namen. Die Backsteine heißen „Boulder Builder“ von Bunny Wright / CZT, die blumenähnliche Form „Veruca“ von Veronica Vazquez Orozco / CZT. Das CZT steht für Certified Zentangle Teacher. Ihr seht, da ist irgendwann mal ein ziemliches Bohei drum gemacht worden. Es war ja auch mal total „in“. Ob das immer noch ist, das weiß ich nicht. Aber die Amis machen ja aus allem ein Geschäft.

Mein BuJo sieht schon ziemlich wild aus. Zentangle und Sketchnotes – obwohl normalerweise nur mit schwarzem Fineliner erstellt – kann man natürlich auch farbig gestalten. Die Zentangle werden meistens nur grau schattiert. Zum Erlernen der Sketchnotes habe ich mir noch das Sketchnote-Journal aus der Leuchtturmserie zugelegt. Ja, jetzt wieder Leuchtturm, obwohl teuer, aber es ist richtig gut gemacht. Es gibt sehr viele Anleitungen und dann wieder eine leere Seite zum Ausprobieren. Ich wusste gar nicht, dass es von Leuchtturm so etwas gibt. Da bin ich per Zufall drauf gestoßen.

Und in etwa sieht es derzeit teilweise im BuJo aus *lach*. An meiner Handschrift muss ich auch noch üben. Und wenn’s schön werden soll, dann sollte man sich auch an den Schreibtisch setzen und nicht im Sessel in ein Journal kritzeln, das auf den Knien aufliegt. Aber normalerweise zeige ich sowas auch nicht vor.

Für das Headerbild habe ich mir etwas Passendes bei unsplash.com gesucht. (Also nicht so ganz passend. Winter haben wir noch nicht, obwohl ich gestern im Supermarkt schon Lebkuchen entdeckt habe!!!) Danke an Estée Janssens.

Fotografieren ist derzeit nicht einfach, weil ich Probleme mit den Augen habe. Ich tippe mal auf Pollen. Ich habe zwar ein Medikament, sodass die Augen nicht mehr so stark tränen und auch die Nase nicht mehr läuft, aber vor allem das rechte Auge ist gereizt. Morgen habe ich einen schon länger vereinbarten Termin bei der Augenärztin. Da werde ich das auch zur Sprache bringen. Vielleicht ist es ja doch besser, mein bei der Star-OP bewusst unterkorrigiertes rechtes Auge wieder durch eine Brille zu korrigieren. So schön das mit dem „Goethe-Blick“ ist (Definition und Erklärung HIER), aber ich habe das Gefühl, dass diese Fehlkorrektur doch nicht das Wahre ist. Ich würde das heute nicht mehr machen lassen.

Der lila Hibiskus ist fast verblüht, aber die Hummeln sind immer noch fleißig unterwegs.

Kleiner Nachtfalter  – auf grünen Blättern nicht so sonderlich gut getarnt. Hübsch ist er, aber ich weiß nicht, wie er heißt.

Es könnte ein Fleckleib-Labkrautspanner (Epirrhoe tristata) sein. Was für ein Name! Korrektur: Laut Auskunft im Nafoku ist es eher der Graubinden-Labkrautspanner (Epirrhoe alternata). Aber die sehen sich ziemlich ähnlich. 

 

 

 

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Karin Lissi Obendorfer
24 Tage zuvor

Mehr als interessant liebe Elke,
bei dir gibt es immer wieder etwas Besonderes zu entdecken.
Alles Gute für deine Augen, damit sich schnell wieder alles normalisiert. Meine machen mir auch Probleme nach den Star-Operationen, die schon Monate zurückliegen…
Wünsche dir einen schönen Sonntag und sende dir liebe Grüße, Lissi

Karin Lissi Obendorfer
23 Tage zuvor
Reply to  Elke Heinze

Das Versprechen besser in die Weite schauen zu können hat sich nur kurz bewährt, was geblieben ist, dass ich die Farben realistischer wahrnehmen kann.
Gruß in die neue Woche von Lissi

Doris
25 Tage zuvor

Du hast jetzt Spass am Zeichnen der Sketch Notes, liebe Elke, und in ein paar Jahren am Lesen deiner Notizen 😉. Und spannend aussehen tut’s auch noch.
Herzlich, do

Sandra
26 Tage zuvor

Ach herrje, die Augen. Ich wünsche Dir eine recht baldige Genesung. Auch ich habe derzeit mit tränenden Augen zu kämpfen und mit heftigen Niesanfällen. Ich habe seit Urzeiten eine Pollenallergie (Gräser). Frisch gemähtes Gras ist für mich daher z. Bsp. ein No Go. Augentropfen oder ähnliches helfen da nicht. Das Einzige, das mir ein klein bisschen hilft, sind Nasentropfen (Allergodil). Die helfen ein bisschen. Ich habe mir vor über 10 Jahren sensibilisieren lassen. Doch jetzt merke ich, dass die Langzeit-Wirkung nachlässt. Vermutlich lasse ich mich im Herbst nochmals sensibilisieren. Mal sehen…

LG
Sandra!

Edith
26 Tage zuvor

Liebe Elke, da hast du dir aber viele Gedanken über dich selber gemacht, von Zeit zu Zeit ist das auch mal nötig. Ich glaube jeder hat mal in seinem Leben so eine lustlose Phase, da denkt man sehr negativ von sich selber und denkt, hey die anderen meistern ihr Leben besser. Mit zunehmenden Alter hat man ganz andere Probleme, wie komme ich durch den Tag? Schaffe ich es noch immer ein Essen auf den Tisch zu bekommen? Scheinbar so belanglose Dinge, die einen anderen Stellenwert bekommen. Man wird gelassener stellt keine großen Anforderunegen an sich,sondern man freut sich über jeden… Weiterlesen »

Edith
26 Tage zuvor
Reply to  Elke Heinze

Ja, da habe ich wohl etwas falsch verstanden, für Neues offen sein, dafür bin ich auch.
Grüßle Edith

Astridka
26 Tage zuvor

Bei dir lerne ich immer Sachen kennen, mit denen ich mich nicht unbedingt beschäftigt habe wie den Goetheblick ( bin froh, dass meine Kurzsichtigkeit durch OP Geschichte ist ) oder ZIA ( dabei habe ich so was wohl schon immer praktiziert ). Ich hadere momentan auch mit mir und dem ( zu) geringen Anteil an kreativem Tun in meinem Leben. Aber vielleicht sollte man das auch ganz kreativ viel weiter fassen, wo Frau doch in eine ganz andere Lebenssituation geworfen worden ist.
Alles Gute für die Augen!
Astrid

Claudia
26 Tage zuvor

Liebe Elke,
der Goethe-Blick war mir bisher gar kein Begriff. Dieses unterschiedliche „Sehen“ stelle ich mir sehr schwierig und auch äußerst anstrengend vor. Ich hoffe, die Augenärztin kann dir helfen und es geht bald wieder besser mit den gereizten Augen.
Ich habe kürzlich zwei Videos bei YouTube-Videos angeschaut, da wurde „Kritzeln“ zur Förderung der Kreativität empfohlen. Einfach ein Blatt nehmen und mit ein paar Strichen loslegen und sehen wohin es einen führt, das ist doch eigentlich ganz spannend.
Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Claudia

nina wippsteerts
26 Tage zuvor

Ich finde es ganz wunderbare, dass Du das für Dich entdeckt hast. Die ganze moderne Sache drum herum kenne ich nicht. Aber ‚kritzeln“, wie ich das bei mir früher genannt habe, macht Spass und erdet. Man kommt runter, konzentriert sich und übt einfach so nebenbei.
Ich hoffe, es macht Dir weiterhin ganz viel Freude.
Und drücke die Daeumen für die Aeugen
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Ninae

Jutta
27 Tage zuvor

Liebe Elke, man muss zwischendurch auch mal etwas anderes machen und das ist auch gut so. Mit den Zeichnungen muss ich gleich wieder an Blechi denken. Ich weiß gar nicht mehr genau, was sie gemacht hat, aber sie konnte das doch so perfekt. Das habe ich immer bewundert, weil ich dafür nun gar keine Ader habe. Ich habe es zwar damals auch probiert, aber schnell wieder sein gelassen. Ich bin im Moment auch ein wenig faul, besonders beim Kommentieren. Irgendwann geht das aber auch wieder vorbei. Ich tobe mich zur Zeit beim Musterstricken aus. So viel Kleider kann ich meinen… Weiterlesen »