Ich möchte euch heute auf ein Video aufmerksam machen, das mich sehr beeindruckt hat. SRF Kultur Sternstunden (Schweiz) hat eine Sendung mit Elke Heidenreich zum Thema älter werden gebracht. Anlass war sicher Heidenreichs Buch mit dem Titel „Altern“, erschienen im Hanser Verlag.

Nachgeschobene Anmerkung: Der Titel des Videos „So altert man glücklich“ ist eigentlich irreführend, wie so viele Titel bei YouTube. Das Video ist keine Anleitung, wie man glücklich altert, ist alles andere als ein Ratgeber. Es ist ein wirklich interessantes Interview mit einer Frau, die viel zu erzählen hat.

Nachdem ich dieses Video gesehen habe, werde ich das Buch mit Sicherheit lesen oder als Hörbuch anhören, obwohl es in vielen Rezensionen als überteuert bezeichnet wird und sich offenbar eine Reihe von Lesern über angeblich zu viele Zitate mokieren. Kann natürlich sein, dass das Buch nicht dieselbe Qualität hat wie das Interview. [Zunächst ist aber sowieso erst noch „Lesen, Schreiben, Atmen“ von Doris Dorrie dran.] 

(Wenn ihr auf YouTube geht, könnt ihr die Untertitel ausblenden. Bei deutschsprachigen Videos finde ich die immer lästig. Das funktioniert über das Einstellrädchen oben rechts in der Ecke.)

Elke Heidenreich kenne ich natürlich schon immer, aber irgendwie war sie nie eine Person, die mich vorrangig interessiert hat. Ich schätze, da habe ich viel verpasst. Sie ist heute einundachtzig Jahre alt – also exakt zehn Jahre älter als ich – und von einer unglaublichen Ausstrahlung, intelligent, redegewandt, positiv und erinnert mich im Interview an einigen Stellen auch an mich, vor allem weil sie mit der eigenen Meinung nicht hinter dem Berg hält. Auch wenn das nicht immer und bei jedem gut ankommt/angekommen ist. Ich hätte allerdings gerne ein bisschen mehr von ihrer positiven Grundstimmung (und ihren guten Genen. Die einundachtzig sieht man ihr kein bisschen an.)

Die Sendung/das Video dauert eine Stunde und ich habe mich nicht eine Minute gelangweilt, zumal auch der Schweizer Moderator einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Man muss Frau Heidenreich sicher nicht in allem zustimmen, mich hat sie aber entweder total abgeholt oder mir reichlich Stoff zum Nachdenken gegeben.

In die Hörbuchversion habe ich gerade mal reingehört. Ich glaube, das wird die bessere Wahl sein. Frau Heidenreich liest es selbst und das macht unter Umständen viel aus, wenn es darum geht, Ironie auch als solche zu erkennen.