Als ich heute Vormittag nach dem Einkaufen im Stau auf der LeunabrĂŒcke stand, ĂŒberkamen mich definitiv nostalgische GefĂŒhle. Nicht nur dass es heiĂ war, und die warme Luft durch die geöffneten Autofenster an mir vorbeizog (weil Klimaanlage immer noch defekt), nein da war auch noch dieser Benzinduft, den man heutzutage auch nicht mehr kennt. Da bemerkte ich erst, dass ich hinter einem BMW-Oldie mit Wackeldackel und umhĂ€kelter Klopapierrolle auf der Hutablage hergezuckelt war. Zumindest das zauberte mir dann doch ein Grinsen aufs Gesicht. Ich konnte, da sich nichts vorwĂ€rts bewegte, schnell das Handy aus dem Rucksack ziehen und ein Bild machen. Ich gebe zu, in diesem Fall war das Smartphone mal praktischer als eine Kamera. Der 323 muss wohl Ende der 1970er Jahre oder Anfang der 1980er gebaut worden sein. Also vor knapp fĂŒnfzig Jahren đ.

Ich habe das Foto jetzt auch nur am Handy zugeschnitten und bearbeitet, weil ich keine Lust hatte, dafĂŒr den PC hochzufahren. Es ist einfach viel zu heiĂ. Das war wohl heute der heiĂeste Samstagnachmittagskaffee auf der Terrasse bisher. Kam mir jedenfalls so vor. Und es soll die nĂ€chsten Tage noch heftiger werden – puuuh!
Als ich vorhin den Sonnenschirm geöffnet habe, ist mir etwas ins Gesicht geflogen. Ich bin richtig erschrocken. Es hat sich als Tagpfauenauge herausgestellt, das wohl im zusammengeklappten Schirm ĂŒbernachtet oder zumindest etwas Schatten gesucht hatte. Ich habe ihm quasi den Rollladen hochgezogen, oder so.
Ich stelle gerade fest, dass ich das „Bingo-Projekt“ völlig aus den Augen verloren habe. Na ja, auch nicht so schlimm. Irgendwann werde ich mal wieder einen Blick darauf werfen.
jaaaaa, der Wackel-Dackel
der war frĂŒher bestimmt auf jeder 2. Hutablage im Auto( kennt den Begriff heute ĂŒberhaupt noch jemand, auĂerhalb unserer Altersgruppen?)
lg gabi
Vermutlich nicht. Es sei denn, der- oder diejenige beschÀftigt sich mit Relikten aus dem letzten Jahrhundert.
Liebe Elke,
das ist ja mal klasse đ Diesen Anblick vom Heck eines Autos, kenne ich aus der Kindheit auch noch. Mein Patenonkel hatte in seinem blauen Simca auch so einen Wackeldackel. Ein Auto was man heute auch so gut wie nicht mehr kennt. Unsere Oma hat immer massenweise diese KlopapierhĂŒtchen gehĂ€kelt und auch besonders schön, die gehĂ€kelten Flaschen-Pudel đ
Liebe GrĂŒĂe,
Claudia
Ich lach mich schief. Nee, ich kenne das zwar alles, aber da meine Eltern nie ein Auto hatten, kamen sie auch nie in die Versuchung. Ich muss mal meinen Mann fragen, ob es in der DDR Wackeldackel gab. Er ist ja in Leipzig geboren und hat dort bis Ende der 1950er gelebt.
Liebe Elke,
das ist wirklich wie in der Vergangenheit.
Egal ob am Handy oder PC hochgeladen, es ist cool.
Bei der Hitze mag man einfach nicht alles machen.
Liebe GrĂŒsse und einen schönen Abend.
So ist es.
Liebe Elke, wir haben uns mittlerweile an Annehmlichkeiten gewöhnt und dazu gehört die Klimaanlage im Auto. Wenn sie mal ausfĂ€llt, dann erst wird uns bewusst, wie bequem wir es doch haben. FrĂŒher, als ich jung war, gab es so etwas nicht, aber wir hatten ein Schiebedach, das wir im Sommer wĂ€hrend der Fahrt offen hatten. Damals hatte ich oft einen ’steifen‘ Hals. Woher das wohl kam?
Der Oldtimer mit dem Wackeldackel ist ein Relikt aus dieser Zeit.
Einen lieben Gruà am Sonntag von Ingrid, der PfÀlzerin
Ein Auto mit Schiebedach hatte ich auch, weiĂ aber nicht mehr, welches das war. Möglicherweise mein Fiesta Sport, das erste fabrikneue Auto, dass ich mir leisten konnte. Dem habe ich lange nachgetrauert, denn er wurde schon bald von einem Kinderwagen tauglichen ViertĂŒrer aus Frankreich abgelöst đ.
Liebe Elke,
herrlich – das ist Nostalgie pur. Die umhĂ€kelte Klopapierrolle gab es ja nicht nur bei euch. Wir hatten aber nie ein Auto, also haben die Rolle und der Dackel nie zu unserem Haushalt gehört. đ
Beim Bingo hinke ich auch ziemlich hinterher, aber im Moment ist mir das mehr oder weniger egal. So wenig Lust wie zur Zeit hatte ich schon lange nicht mehr. Aber vielleicht ist das ganz normal. Ich bin ja trotzdem nicht untÀtig.
Liebe GrĂŒĂe
Jutta
Meine Eltern hatten auch kein Auto. Der erste in der Familie war mein Bruder, aber der hĂ€tte den Teufel getan, sich Wackeldackel und/oder Klopapierrolle auf die Hutablage zu legen *lach*. Ich bin mir nicht sicher, ob hier nicht der Nostalgie auch etwas nachgeholfen wurde. Ich denke, dass zu dem Zeitpunkt, als dieser BMW gebaut wurde, sich schon niemand mehr dergleichen auf die Hutablage gelegt hat. Das war mehr so in der spĂ€ten 1950ern und frĂŒhen 60ern. Ich habe mir mein erstes Auto – diesen schrottreifen Fiat 500 – Mitte der 1970er Jahre gekauft. Da war das schon nicht mehr ĂŒblich.