Als ich mich heute Nachmittag nochmal auf den Weg machte, dachte ich zunächst an Weilbach. Aber an einem alkohollastigen Feiertag über die Autobahn – besser nicht! Außerdem war dort auch wegen des Restaurants „Zum Wilden Esel“ mit viel Betrieb zu rechnen. Also lieber mal wieder in die Schwanheimer Düne. Eine gute Entscheidung. Zwar standen da ganz am Anfang meines Weges auch ein paar Flaschen herum (also echte, so aus Glas), aber danach herrliche Ruhe. Es war wirklich nicht viel los. Und ich bin erneut voll in die Natur eingetaucht.

Auch hier wieder wunderbare Wiesen mit bunten Gräsern, aber auch verschiedene wilde Blumen wie die herrlichen Grasnelken oder die Wilde Malve.

Viele kleine Libellen konnte ich entdecken. Die Identifizierung fällt mir schwer. Nur bei einer mit braunen Augen bin ich einigermaßen sicher, dass es das Weibchen der Blauen Federlibelle ist.

Die Männchen der Blauen Federlibelle finden ihre Partnerin in der Regel nicht am Ufer, sondern suchen dafür die Umgebung ab, wobei sie sich deutlich weiter als andere Kleinlibellenarten vom Ufer entfernen. Das erklärt, dass ich sie in der Wiese entdeckt habe. Leider habe ich das dazugehörige Männchen nicht entdeckt, nur eine andere blaue Libelle, vermutlich wieder eine Azurjungfer. Die habe ich noch nicht bestimmt. Aber man sieht die Zeichnung ganz gut. Vielleicht weiß von euch jemand auf Anhieb, welche es ist. Eventuell das Männchen des Saphirauges (oder Pokaljungfer)?

Edith identifizierte sie als Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum). Das passt! Danke.

Dieser Vogel ist ganz sicher ein Rotschwanz, aber ob Hausrotschwanz oder Gartenrotschwanz (seltener) kann ich nicht sagen. Er flog so schnell aus dem Hellen ins Dunkle über mich hinweg, dass ich nur auf den Auslöser drücken konnte. Und leider blieb er auch nicht auf dem Ast sitzen. Von der intensiven Farbe her tippe ich auf den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
Was mir gerade einfällt: Ich habe bei den Insekten eine mir völlig neue Art kennengelernt, die Taghafte. Schonmal gehört? Ich bin gleich auf den ersten Seiten meines neuen Buches darauf gestoßen. Taghafte werden auch als Braune Florfliegen bezeichnet. Und es gibt von ihnen tatsächlich in Mitteleuropa 40 Arten. Manche ähneln den Florfliegen, andere können aber auch wie ein vertrocknetes Blatt mit Fühlern aussehen. Irre, was es alles gibt! Taghafte und ihre Larven kann man übrigens auch als biologische Blattlausvernichter kaufen.
Eine Florfliege kann ich euch zeigen, eine Taghafte leider nicht.

Soweit für heute. Morgen gibt es noch ein paar Bilder, auch aus dem Garten.
Huch, gerade entdeckt, dass ich im Titel zweimal „am“ stehen hatte. Ich schwöre, ich habe gestern keinen Tropfen Alkohol getrunken 😄. Aus der URL kann ich es leider nicht entfernen, ohne großes Durcheinander zu verursachen.
Ich mag die Schwanheimer Düne sehr liebe Elke auch wenn wir hier direkt an der Griesheimer Düne wohnen. Sie ist doch ein bisschen anders und etwas abwechslungsreicher als unsere hier. Die Wiese ist so schön mit den im Wind wiegenden Halmen.
Herzlichst
Kerstin und Helga
Ich war noch nie in der Griesheimer Düne, kenne sie nur durch Heidis Beiträge. Landschaftlich betrachtet, denke ich auch, dass die Schwanheimer Düne interessanter ist. Was die Arten betrifft, also Flora und Fauna, habe ich aber den Eindruck, dass es auf der Griesheimer Düne mehr zu finden gibt.
Einfach schön, was du wieder mitgebracht hast, liebe Elke. Die Wiese sieht traumhaft aus.
Herzlich, do
Da gebe ich dir voll und ganz Recht. 🥰
Hallo liebe Elke,
dein Spruch mit den Flaschen ist ja kein bisschen bösartig 😀
Da musste ich ja mal herzhaft schmunzeln.
Auf jeden Fall eine gute Entscheidung, herrlich die Wiesenlandschaft. Wunderschön die Libellen. „Taghaft“e habe ich noch nie gehört oder gelesen, zumindest nicht bewusst. Florfliegen waren mir allerdings bisher auch nicht bekannt, sieht total interessant aus, eine schöne Aufnahme.
Dir einen schönen Sonntag und liebe Grüße,
Claudia
Dankeschön und gleichfalls. Du hast heute ja einen echten Kommentarmarathon hingelegt 😉. Ist dir schon mal aufgefallen, dass du oft direkt nach Claudia aus der Schweiz kommentierst? Das ist lustig. Ich muss immer genau hinschauen, mit wem ich es eigentlich zu tun habe. Aber die Schweizer Claudia erkennt man ganz gut am „Gruss“, da es in der Schweiz kein „ß“ gibt.
Liebe Elke,
das war eine gute Idee denn sonst hättest Du diese schönen Fotos nicht machen können.
Lieber Gruss Claudia
Stimmt, war vermutlich in mehrfacher Hinsicht sogar besser als Weilbach.
Liebe Elke,
da hat sich ja dein Spaziergang wirklich gelohnt. Die Gemeine Becherjungfer schwirrt hier auch durch die Gegend. Im Chinesischen Garten habe ich sie schon oft gesehen.
Irgendwie gefallen mir die leeren Flaschen aber auch. Das wäre vielleicht auch ein Motiv für S/W.
Liebe Grüße
Jutta
Hm, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Muss ich mal ausprobieren.
Liebe Elke,
wieso heißt diese Libelle blaue Federlibelle, obwohl sie eindeutig braun ist ? Oder sind da die Unterschriften vertauscht oder ich bin einfach begriffsstutzig ? Oder sind die weiblichen braun ?
Die Landschaft in der Schwanheimer Düne ist ja wunderschön, gut, dass dich keine weiteren Flaschen jeglicher Art gestört haben.
Lieber Gruß
Inge
Nein, es gibt tatsächlich einen extremen Geschlechtsdimorphismus. Die männliche Blaue Federlibelle ist wirklich blau. Die Weiblichen sind eher grünlich oder braun. Das ist bei den Schlanklibellen häufig der Fall. Deshalb fallen uns auch meistens nur die Blauen auf.
Liebe Elke,
dein Ausflug auf die Düne war ebenfalls ein Erfolg. Die Düne scheint für Fotografen und Fotografinnen ein Eldorado zu sein. Ein Herr Kux scheint dort auch öfter auf Toer zu sein, er schickte mir gerade eine Reihe von Bildern von dort. Deine Libelle würde ich als Gemeine Becherjungfer/Enallagma cyathigerum einstufen, ich hoffe ich liege richtig.
Lieber Gruß
Edith
Gemeine Becherjungfer/Enallagma cyathigerum klingt perfekt, liebe Edith. Vielen Dank dafür. Manchmal komme ich von alleine absolut nicht darauf. Herr Kux ist mir kein Begriff. Lebt er denn in Frankfurt? Woher kennst du ihn? Heidi von der Griesheimer Düne erwähnte mal einen Herrn Kurz. Das wäre dann aber die verkehrte Düne 😉.
Ich kenne den Herrn Kux überhaupt nicht. Er schickte mir eines Tages ein paar Fotos, als Anschauungsmaterial zu meinem Blog, seither sind wir in lockerer Fotoverbindung. Er wohnt ebenfalls an der Schwanheider Düne, ich weiß aber nicht wo. Der Heidi, Himmelsblick schickt er auch hin und wieder Foto.
Liebe Grüße
Edith
Deshalb dachte ich, seine Fotos seien eher von der Griesheimer Düne. Aber ist ja auch egal. Eigentlich schön, so eine Fotobekanntschaft.