Hallo ihr Lieben,
ich habe mal wieder zwei Hörbücher vorzustellen. Beide gehören dem Genre „Historische Krimis“ an.
Der Totengräber und die Pratermorde

Hörbuch Nr. 1 ist der vierte Band der „Totengräbermorde“, die in Wien spielen, und zwar Ende des 19. Jahrhunderts. Ich war schon von den drei ersten Bänden begeistert, sodass ich mir den vierten Band bei Audible vorbestellt hatte. Auch „Der Totengräber und die Pratermorde“ von Oliver Pötzsch hat mich nicht enttäuscht, obwohl hier weniger der verschmitzte alte Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof im Mittelpunkt steht, sondern Kommissar Leopold von Herzfeldt. Ich mag neben den spannenden Geschichten die Atmosphäre des alten Wiens und den ganzen Wiener Schmäh. Und immer lässt uns der Autor einen Blick auf politische und gesellschaftliche Probleme werfen. In diesem vierten Band gilt es, Morde an jungen Frauen aufzudecken, die alle in irgendeiner Form im Prater, dem großen Wiener Vergnügungspark gearbeitet haben. Der Prater muss damals eine ganz eigene Welt für sich gewesen sein, undurchschaubar und mit eigenen Regeln. Die Charaktere sind bei dieser Serie hervorragend herausgearbeitet. Beim Zuhören leben sie gewissermaßen. Wir erleben die Anfänge der „bewegten“ Bilder und Zaubertricks, die auf tödliche Weise danebengehen können.
Wenn ich euch jetzt neugierig gemacht habe, dann fangt aber am besten mit dem 1. Band an (Das Buch des Totengräbers: Ein Fall für Leopold von Herzfeldt.)
Wunderbar gelesen von Hans Jürgen Stockerl, kann ich euch das Hörbuch wirklich empfehlen. Das Buch dazu ist bei Ullstein Paperback erschienen und hat rund 550 Seiten. ISBN-13: 978-3864932250
Der Herzschlag der Toten

Das zweite Hörbuch spielt ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts (1887), aber in Hamburg: „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler. Man könnte es schon fast als Thriller bezeichnen. Ich muss zugeben, dass ich bei der Geschichte etwas zwiespältige Gefühle hatte. Das liegt an der Protagonistin Johanna Ahrens. Die unverheiratete junge Frau aus „gutem Hause“ agiert in einer Weise, die an sich in dieser Zeit undenkbar ist. (Jedenfalls sehe ich das so, der Autor offenbar nicht.) Das hat mich am Anfang wirklich gestört, sodass ich schon versucht war, das Hörbuch zurückzugeben. Glücklicherweise habe ich es nicht getan, denn schließlich hat mich die Story so in Atem gehalten, dass ich das Hörbuch kaum zur Seite legen wollte. Es ist unglaublich spannend und auch hier fließen gut recherchierte Einblicke in die Zeit und das Leben einer typischen Standesgesellschaft ein. Nicht verschweigen will ich, dass etliche Schilderungen ganz bestimmt nichts für schwache Nerven sind. Habt ihr schon einmal etwas von Totenfotografen gehört? Mir waren sie völlig neu. Mit Toten für Erinnerungsfotos zu posieren, ist heute undenkbar. Im späten viktorianischen Zeitalter (1860–1910) war es dagegen gängige Praxis.
Das Ende hält dann noch eine überraschende Pointe bereit. Auch dieses Hörbuch wird von einem ganz hervorragenden Sprecher – Oliver Brod – gelesen. Er hat mich wirklich begeistert. Trotzdem denke ich, dass dieser Krimi auch in Buchform gut ankommt. Hier muss es nicht unbedingt das Hörbuch sein.
Auch hier muss ich mich für den nächsten Band in Geduld fassen. Er erscheint erst im November.
Erschienen ist das Buch im Goldmann Verlag. Es hat 416 Seiten. ISBN-13: 978-3442494934
Beide Krimis habe ich über Audible erstanden. Es gibt sie auch als Taschenbücher und als E-Books.
Liebe Elke, ich war einige Tage lang nicht online und sehe, ich habe viel nachzuholen. Danke für diesen Hörbuch-Tipp. Ich werde in beide (beim Totengräber natürlich in die erste Folge) reinhören. Bei Audible habe ich sowieso ein Abo und ein paar Guthaben haben sich angesammelt. In letzter Zeit konnte ich mich nicht entscheiden, was ich hören möchte bzw. hatte keine gute Idee für etwas Neues. Ich höre dann immer meine „All-Time-Favorits“ 😉 Außerdem habe ich einen Ausflug in die Anime-Welt gemacht. „Die Tagebücher der Apothekerin“ spielt in einer fiktiven Welt, die stark an das chinesische Kaiserreich ca. 15. Jahrhundert angelehnt… Weiterlesen »
Ich habe bei Audible auch immer wieder das Problem, dass ich mich nicht entscheiden kann. Wenn sich mehr als drei Guthaben angesammelt haben, dann pausiere ich auch mal für ein halbes Jahr. Diese „Tagebücher der Apothekerin“ musst du dir dann aber irgendwo angucken, Netflix oder was? Habe ich nämlich nicht, nur Amazon Prime.
Ja, die erste Staffel der Serie läuft auf Netflix. Die zweite Staffel bisher nur auf einem speziellen Anime-Streaming-Dienst. Ich habe den mal abonniert, um in das Genre reinzugucken. Aber außer der „Apothekerin“ habe ich noch nichts gefunden, das mir gefällt. Wahrscheinlich bin ich deutlich zu alt für die üblichen Animes 😂
Hallo Elke,
ich bewundere Dich wirklich mit Deinen Büchern.
Lieber Gruss Claudia
Was genau bewunderst du? Dass ich höre, lese oder selbst geschrieben habe?
Liebe Elke,
das hört sich wirklich gut an. Ich lese solche Sachen sehr sehr gerne und ich habe mir gleich mal die Namen notiert. Ich will am Freitag in die Bücherei. Da werde ich mal schauen, denn ich brauche wieder neuen Lesestoff.
Liebe Grüße
Jutta
Ich drücke dir die Daumen. Beide Bücher sind noch ganz neu. Aber vielleicht kannst du sie vorbestellen. Und wenn du die ersten Totengräberbücher noch nicht kennst, dann sollten diese zumindest schon vorhanden sein. Wie ist das eigentlich mit Paperbacks? Früher hatten die Büchereien nur gebundene Bücher, glaube ich mich zu erinnern. Aber das ist sicher vorbei. Es gibt ja heute sehr hochwertige Paperbacks.
Die meisten sind noch gebunden, aber vieles – wie z.B. die ganzen Thriller u.ä. gibt es auch als Paperbacks. Das ist mir aber heute eigentlich auch egal.
Ich habe das nur erwähnt, weil es die hier besprochenen Krimis gar nicht als Hardcover gibt.
Liebe Elke, mir fällt gerade ein, dass ich noch das ‚Buch des Totengräbers‘ ungelesen im Regal stehen habe. Das wird als nächstes in Angriff genommen.
Bei Hörbüchern schlafe ich immer ein, was mir bei Büchern aus Papier nicht passiert.
Vielen Dank für die Vorstellung der beiden neuen Bücher.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Das geht mir ähnlich. Oder anders ausgedrückt: Wenn ich den Kindle oder das Buch in der Hand halte und müde werde, dann lege ich es weg. Hörbücher höre ich auch mal im Bett und da ist die Gefahr groß, einzuschlafen.