Zwischen Eichwald & Süßem Gründchen

Nach der doch recht überzeugenden Abkühlung seit gestern Abend war die Nacht sehr erholsam. Deshalb bin ich dann heute Morgen bei angenehm kühlen Temperaturen endlich mal wieder die große Eichwaldrunde und noch etwas mehr gelaufen. Obwohl immer wieder dunkle Wolken am Himmel hingen, hat sich kein weiterer Regen entladen. In der Bauchtasche hatte ich die TZ96 griffbereit dabei und das hat sich dann später als Glücksfall erwiesen, obwohl viel Fotografieren gar nicht angedacht war.


Wie der lange Schwanz eines Pelztieres klammert sich hier eine mächtige alte Efeuranke (Adventivwurzel) an die Baumrinde.

Am ersten Umkehrpunkt der Eichwaldrunde bin ich mal kurz raus aus dem Wald und über die Landstraße nach Neuenhain hinüber, um auf der anderen Seite die Wegwarte zu fotografieren. Ich bin dort noch etwas weiter ins Tal gelaufen, aber es gab nicht viel Interessantes. Nur ein paar Disteln mit Hummelchen.


Kurz vor dem zweiten Umkehrpunkt kam ich noch an einer hübschen neuen Bank-/Spielgeräteinstallation aus Baumstämmen vorbei. So etwas gefällt mir. Zusammengesetztes Bild, zum Vergrößern bitte anklicken.

Dann hat’s mich gepackt und ich bin noch nach Neuenhain hochgefahren. Ich wollte mal gucken, ob in diesem nassen Sommer das Süße Gründchen überhaupt wanderbar ist. Oh Wunder – es ist!  Schon ziemlich feucht und auch an etlichen Stellen von Wildschweinen aufgewühlt, aber laufbar. Der Waldbach gluckert munter vor sich hin.

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Und dann habe ich plötzlich an der einzigen Wiesenknopfblüte weit und breit den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling entdeckt. Genau den Falter, für den dieses ganze Naturschutzgebiet ins Leben gerufen wurde. Ich nehme an, die Wiesenmahd ist noch nicht so lange her, die Wiesenknöpfe kommen erst wieder.

Darf ich vorstellen: Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling


Nicht zufällig trägt der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) in seinem Namen auch den Begriff „Wiesenknopf“. Denn fast das ganze Leben der Falter spielt sich auf dieser Pflanze ab. Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), auch als Blutströpfchen bekannt, gehört zu den Rosengewächsen und hat blutrote, eiförmige Blütenköpfchen. Die Falter ernähren sich von dem Nektar des Großen Wiesenknopfs, sie schlafen, balzen und paaren sich auf ihm. Auch ihre Eier legen sie ausschließlich auf dem Großen Wiesenknopf ab, der später den jungen Raupen sowohl als Versteck, als auch als Futterpflanze dient. 
Mehr zu diesem ganz besonderen Falter findet ihr auf dieser NABU-Seite!

Leider war es wieder sehr windig. Fokussieren war ein echtes Problem. Und mit der kleinen Lumix auch für mich zusätzlich ungewohnt. Aber ich bin trotzdem total glücklich. Seit Jahren schimpfe ich ja mehr oder weniger über das Süße Gründchen, nicht zuletzt, weil ich nie einen dieser Schmetterlinge habe entdecken können.

Dieser saß ganz in der Nähe am Boden. Es ist ein Dunkelbrauner Bläuling (Aricia agestis).

Am Ende meines Weges gab es dann noch die klassische Falle, wie man sie in der Natur eben auch immer wieder findet. Eine Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) hat sich im Trichter einer Winde eingenistet und macht reiche Beute.

Stellt sich die Frage, was die noch lebenden Bienen machen. Versuchen sie Hilfe zu leisten oder betreiben sie bereits Kannibalismus?

Nachtrag: Danke an Inge, die mir schreibt, dass die Bienen zu helfen versuchen und niemals Kannibalismus betreiben.

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Das war’s dann auch. Diese beiden Spaziergänge haben heute richtig Freude bereitet. Und wären natürlich auch noch mal was für den DND gewesen. Aber verlinken darf ich nicht mehr 🙂 Und – was soll’s? Wer bei mir regelmäßig liest, wird mal extra belohnt.
Ich bin inzwischen ein echter Fan dieser ultrakurzen Snapshot-Videos. Die bringen ein bisschen Bewegung in den Beitrag, sind aber zum Angucken alles andere als aufhaltsam.
Ich wünsche euch weiterhin ein schönes Wochenende.

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  1. Hach ich habe es wieder so gerne gelesen was Du Dir da ausgedacht hast liebe Elke, einfach super man möchte…

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Doris
4 Monate zuvor

Schön zu lesen, dass du wieder unterwegs sein konntest, liebe Elke. Und schöne Impressionen hast du uns mitgebracht. Ich wünsche dir nebst einem schönen Sonntag weiterhin gute Besserung.
Herzlich, do

Edith
4 Monate zuvor

Liebe Elke,
eine unglaubliche Ausbeute hast du mitgebracht. Es gibt also doch noch, die Schmetterlinge, ein wenig mehr Sonnenschein, ein wenig weniger Wind, dann sind sie unterwegs. Da warst du im richtigen Moment im „Süßem Gründchen“ das Wort gefällt mir sehr gut. Deine Freude teile ich, ich freue mich,dass du wieder ein wenig aktiv sein kannst.
Liebe Sonntagsgrüße
Edith

Inge
Inge
4 Monate zuvor

Liebe Elke, das ist mal wieder sehr interessant, was du auf deinem Streifzug entdeckt hast, du siehst aber auch wirklich alles. Die Bienen versuchen zu helfen , sie verteidigen sich gegen den Angriff der Spinne. Bienen haben eine ausgeprägte soziale Ader. Sie füttern sogar geschwächte Artgenossinnen, einer durchnässten Biene fächeln sie mit den Flügeln Luft zum Trocknen zu. So ein Bienenvolk ist etwas ganz Erstaunliches, und manches am Verhalten ist noch immer nicht ganz erforscht. Sie betreiben niemals Kannibalismus. Mein Mann imkert seit zehn Jahren, er hat meistens sechs bis acht Völker, da haben wir schon die interessantesten Beobachtungen machen… Weiterlesen »

Karin Lissi Obendorfer
4 Monate zuvor

Liebe Elke,
Überraschungsmomente hast du wieder fotografisch super festgehalten, spezielle Momente
die das Auge erfreuen.
So einige Beschwerden sind die Ursache des unterschiedlichen Wetters das quält, der Meinung bin ich auch.
Sende dir einen herzlichen Gruß in deinen Tag, Lissi

Jutta
Jutta
4 Monate zuvor

Das ist doch toll, liebe Elke, dass du wieder so unterwegs warst. Ich freue mich für dich und hoffe natürlich, dass es auch ein Zeichen dafür ist, dass es dir wieder besser geht.

Wunderschöne Sachen hast du festgehalten. Die Efeuranke sieht wirklich eigenartig aus. So habe ich das noch nie gesehen. Mit dem Schmetterling hast du dann ja richtig Erfolg gehabt. Muss ich mal bei Nabu schauen, ob es den eventuell auch bei uns gibt.

Liebe Grüße
Jutta