Schreck in der Morgenstunde

Das durchdringende Geräusch einer Motorsäge warf mich heute Morgen aus dem Bett. Mir schwante gleich was und so war es auch. Im Nachbargarten fielen die toten und weniger toten Nadelbäume der Säge zum Opfer. Das war seit längerer Zeit bereits abzusehen gewesen. Von unserem einstigen Wäldchen – das nie wirklich nur ‚unser‘ Wäldchen war – ist allmählich nicht mehr viel übrig.


Der weiß schon ganz genau, warum er sich vor meinem Zorn versteckt! Nein, was muss, das muss und es wurde am Ende weit weniger schlimm, als ich befürchtet hatte. Ich dachte zunächst, dass außer den beiden abgestorbenen Fichten noch weitere Nadelbäume fallen würden. Aber dort wurden offenbar nur Äste entfernt.

Ich habe den Eindruck, dass nur die weit überhängenden Äste zu einem der benachbarten Grundstücke entfernt wurden. Was mich in der Tat wundert, ist, dass die Eichhörnchenautobahn – wie ich die langen kahlen Äste nenne – belassen wurde. Mich freut es, aber so ein wirklich schöner Anblick ist das nicht. Und da es ein morscher Baum ist, hätte ich auch etwas bedenken, weil darunter kleine Kinder spielen. Aber das müssen die Nachbarn wissen. Es ist ihr Baum. Die Grundstücke sind etwas merkwürdig aufgeteilt, das hat ‚historische‘ Gründe. Ihr müsst euch das so vorstellen:


Ganz rechts ist der Heimchenweg mit den beiden Doppelhaushälften. Zu beiden gehörten früher große Gärten. Unserer ist noch vorhanden, aber mit unserem Einfamilienhaus bebaut. Der Nachbar hat vor Urzeiten die Hälfte seines Gartens verkauft. Auf der linken Hälfte steht deshalb seit ca. 50 Jahren das Haus von Nachbar 2, das eine Brandmauer zu unserem Garten hat. (Die Grundstücke gehen links noch weiter.) Die Grenze zu unserem Garten verläuft aber komplett chaotisch, sodass wir dort nicht anbauen konnten, wie es eigentlich mal gedacht war. Deshalb steht nun unser Einfamilienhaus weiter vorn und hat Zäune zu beiden Grundstücken. Und in dem Dreieck, wo das alles aneinander stößt, befand sich das ehemalige Wäldchen – Nadelbäume, die schon gut 100 Jahre alt sind/waren. Der Restgarten von Nachbar rechts ist durch die alten Bäume immer ziemlich klein und dunkel gewesen. Und Nachbar 2 hat sich zunehmend über die trockenen Äste und die Nadeln geärgert, die auf sein Grundstück gefallen sind. Nun ist das alles ziemlich licht geworden und ich bin gespannt, wie die Eichhörnchen damit umgehen. Ich hoffe, sie besuchen uns weiterhin.


So schaut’s nun da drüben aus. Da ist so ein dreh- und klappbarer Bildschirm an der Kamera doch praktisch. Normal könnte ich nicht über den Sichtschutz am Zaun gucken. Das tut in diesem Fall die Kamera für mich. Wie ich sehe, wächst da schon der nächste Nadelbaum heran.

Was gab es denn bei euch heute Gutes zum Mittagessen? Ich wollte eigentlich was rein Vegetarisches machen, aber nach dem Schreck (und dem erneuten Ekelwetter) habe ich einen Gaumenschmeichler gebraucht. Also habe ich mich für Tortellini mit Käse-Sahne-Sauce entschieden. Einen gesunden Salat gab es aber trotzdem dazu.

Neuste Beiträge

  1. Hallo Elke, ja, ich habe auch die Befürchtung,dass wir bald nicht mehr unterscheiden können zwischen Original und Fake, schade. Ich…

Hauptmenü

Externe Links

Pixolum.com

Forum Naturfotografen

WildLand-Wildpflanzen

NaturFotoCamp

Morgenritual

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
13 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Träumerle Kerstin
10 Monate zuvor

Liebe Elke. Auch wir haben letztes Jahr im Februar große Bäume wegsägen lassen. Zu groß, da bestand die Gefahr des Umstürzens bei Sturm. Andere Bäume wurden gestutzt. Wir hatten eine Firma, die kletterten. Hab ich stundenlang beobachtet 🙂
Die Eichhörnchen bleiben dir erhalten auf ihrer Autobahn, wie schön.
Liebe Grüße von Kerstin. Bei mir bleibt derzeit die Küche kalt. E-Herd kaputt. Der neue muss aufgebaut und angeschlossen werden, aber dazu muss leider auch die Elektrik geändert werden. Dauert alles 🙂

doris
11 Monate zuvor

Liebe Elke, manchmal muss man gezwungenermassen von Bäumen Abschied nehmen. Ich ertrage das zwar nur schlecht, aber wie heisst es nochmal? Was sein muss, muss sein.
Herzlich, do

Edith
11 Monate zuvor

Die Eichhörnchen werden kommen so eine reichlich gedeckte Futterstelle lassen die sich nicht entgehen. Das mit dem Fällen der Bäume ist manchmal eine Notwendigkeit, bei uns stehen auch so ausgedünnte Tannen, aber der Nachbar meinte, die leben noch!
Liebe Grüße
Edith

Jutta
11 Monate zuvor

Liebe Elke,

also ich bekomme hier des Öfteren eine Krise. Bei uns wird ja dauernd was gemacht. Am meisten liebe ich Kreissäge und Heckenschere. Da kann ich voll und ganz verstehen.
Dann hoffe ich mal, dass die Eichhörnchen sich wieder einfinden werden.

Ich hätte gerne 2 Portionen von dem Salat. Die Tortellini überlasse ich dir. 😉

Liebe Grüße
Jutta

Bienenelfen
11 Monate zuvor

Ohja solche Geräusche lassen mich auch sofort aus dem Bett herausspringen. Ich mag diese Kettensägengeräusche gar net, da weiss ich dass es den Bäumen an den Kragen geht, mir tut das immer weh ! Hier steht uns sicher auch so etwas noch bevor….

Liebe Grüße
Kerstin und Helga

H.ripp
11 Monate zuvor

Ich kenne das Geräusch sehr gut und wenn es höre und auch noch sehen kann, was da nebenan im Garten passiert (ich spreche aus Erfahrung), dann bricht es mir das Herz. In deinem Fall nicht gar so schlimm, weil noch mehrere Bäume dort stehen, aber trotzdem, es wird viele Jahre brauchen bis aus dem Kleinen ein großer Baum geworden ist.
LG Heidi

pETRA
11 Monate zuvor

Hallo liebe Elke, es ist immer traurig, wenn alte Bäume weichen müssen. Aber wenn sie sowieso morsch sind, ist das ja notwendig. Ich drück die Daumen, dass die Eichhörnchen sich nicht abschrecken lassen …
Bei uns gibt’s das Mittagessen erst am Abend, weil wir unterwegs waren: Ganz klassisch „Coq au vin“ – Mein Lieblingsehemann kocht gerade und ich freu mich schon …
Herzliche Grüße PETRA