Waldbaden in Bad Weilbach

Weilbach kennt ihr von mir als den Ort, von dem aus es ins Naturschutzgebiet der Weilbacher Kiesgruben geht. Aber hinter Weilbach gibt es – sozusagen im Dornröschenschlaf versunken – tatsächlich noch den kleinen, ehemaligen Kurort Bad Weilbach. Wenn man von Weilbach nach Flörsheim fährt, kann man glatt daran vorbeifahren. Scharf rechts geht es plötzlich durch eine uralte Platanenallee nach Bad Weilbach hinein. Bad Weilbach gehört wie Weilbach zu Flörsheim am Main und ist eigentlich auch kein eigenständiger Stadtteil. Deshalb gibt es auch keine Angaben über die Einwohnerzahl. Die dürfte recht gering sein. Aber es ist ein wunderschönes Fleckchen mit waldähnlichem Park und seiner berühmt-berüchtigten Schwefelquelle, dem Faulborn. Und der hat mich total überrascht. Als ich das letzte Mal dort war (schon eine Weile her), war der total marode und auch rundherum mochte man sich nicht so sonderlich gerne aufhalten. Das ist jetzt ganz anders.


Wenn man beim Trinken nicht gerade tief durchatmet, dann lässt sich das Wasser gut trinken. Der Geruch nach faulen Eiern (Schwefel) ist natürlich gewöhnungsbedürftig. Mir schmecken allerdings die Sauerbrunnen von Bad Soden samt und sonders besser. Der „Faulborn“ wurde bereits vor mehr als 300 Jahren dauerhaft nutzbar gemacht. Seine Blüte als Kurbad erlebte Bad Weilbach aber erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Heilwasser aus der Bad Weilbacher Schwefelquelle war begehrt, wurde in Flaschen abgefüllt und in die ganze Welt vertrieben. Der Kurbetrieb wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eingestellt, weil er unrentabel geworden war. 

Im angrenzenden Wald kann man wunderbar spazieren gehen und die Seele baumeln lassen. Wann habt ihr das letzte Mal die Nachtigall, den Kuckuck und einen Waldkauz auf wenigen hundert Metern gehört – nebst all den anderen Vogelstimmen, die man so kennt? Ich war überwältigt, auch wenn ich die genannten Vögel nicht sehen konnte.

Vermutlich eine Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)

Mondfleck-Schwebfliege ( Eupeodes lapponicus)

Waldbrettspiel (Pararge aegeria)


Es gibt ein Wildgehege, das aber vom Wald aus kaum einsehbar ist. Der eigentliche Zugang ist vermutlich an einer Stelle, an der ich nicht vorbeigekommen bin. Soweit ich gesehen habe, haben sich die Tiere aber auch nicht wirklich zeigen wollen 😉 . Da fällt mir ein, ich könnte mal wieder nach Hofheim zum Kapellenberg. Das Wildgehege dort soll ja sehr schön geworden sein.


Es grünt so grün – das ist eine Stimmung, die das Foto nur unzureichend wiedergeben kann. Unbearbeitet war es nur eine einzige grüne Suppe. Ich wollte eigentlich die Strukturen im Baumstumpf zeigen. Das bleibt nun eurer Fantasie überlassen.

Zum Schluss noch eine Collage: Links oben die Platanenallee, rechts ein Bächlein, das geradewegs aus dem Wald kommt, und unten eine Stelle, wo der Bach unter einer dicken Platanenwurzel hindurchläuft.

Das war’s für heute. Einen Teil des Nachmittags habe ich faul im Liegestuhl verbracht – links blühenden Rhododendron, rechts blühenden Rhododendron und viele Hummeln. Erst als ich plötzlich eine kleine, rote Libelle entdeckt habe, bin ich mal kurz aufgestanden, um die Kamera zu holen. Musste mich dann aber gedulden, bis ich sie das nächste Mal gesehen habe. Die gibt es dann ein anderes Mal. Dieser Beitrag geht als mein zweiter Beitrag zum Naturdonnerstag. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Abend.

Das ehemalige Kurhotel von Bad Weilbach. Inzwischen alles Wohnungen. Auf der Rückseite sehr schön bepflanzt und alles geht direkt wieder in den Park über.

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mano
6 Monate zuvor

ein wirklich schöner spaziergang, den ich auch gern einmal gehen würde. mir gefällt das quellhäuschen sehr, auch wenn ich den „duft“ vermutlich nicht mögen würde. der park sieht sehr natürlich aus und scheint nicht so „aufgeräumt“ zu werden. das tut pflanzen und tieren gut.
liebe grüße von mano

Traudi
6 Monate zuvor

Was für ein wunderschöner Spaziergang, liebe Elke. Waldbaden mag ich auch sehr, ja, mir gefällt sogar der Begiff. Es ist ja auch ein Bad in der Natur, das man in vollen Zügen genießen kann und sollte.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Traudi

doris
6 Monate zuvor

Liebe Elke, das frische Grün der Bäume ist in jedem Frühling ein Stimmungsaufheller und tut einfach gut.
Dass sich die Verantwortlichen um den Erhalt des Faulborn gekümmert haben, finde ich lobenswert. Deine Fotos vermitteln einen schönen Eindruck des Ortes.
Herzlich, do

Violetta
6 Monate zuvor

Ein sehr schöner Ausflug liebe Elke….soviel grün. Wahrscheinlich ist es dort besonders schön, wo man nicht so leicht hinkommt bzw. übersieht, wie man hinkommt.
Alles Liebe
Violetta

Bienenelfen
6 Monate zuvor

Wow liebe Elke, das sieht ja total idyllisch aus und kommt sofort auf meine Liste der schönen Ausflüge ♥. Herrlich wie sich die Natur zeigt und auch die Waldbewohner hast Du super vor die Linse bekommen.

Liebe Grüße
Kerstin und Helga

Inge
Inge
6 Monate zuvor

Liebe Elke,
da habe ich als Bayerin doch mal einen schönen Ausflug nach Hessen machen können. Deine schönen Aufnahmen lassen mich direkt die erfrischende Atmosphäre in diesem Wald und an dem Brunnenhaus spüren – man sieht förmlich den Froschkönig !
Du warst wohl wieder recht früh dort, weil so gar keine anderen Besucher zu sehen sind ?
Liebe Grüße
Inge

Karin Lissi Obendorfer
6 Monate zuvor

Ein herrlicher Ausflug den ich soeben gedanklich miterleben habe liebe Elke.
Im letzten Jahr hatte ich einen Kuckuck im Wald rufen hören, aber nicht gesehen…
Das Grün der Natur hat dich reichlich verwöhnt.
Herzliche Grüße zu di von mir, Lissi

Jutta
6 Monate zuvor

Einfach ganz herrlich, liebe Elke. Das viele Grün tut einfach der Seele gut und toll, wenn man dann auch noch den Vogelstimmen lauschen kann. Den Kuckuck habe ich noch nie gesehen, obwohl es hier auch einige gibt.
Ich finde aber auch das Licht und Stimmung auf manchen Bildern echt besonders. Da kann man sich gut vorstellen, wie schön das gewesen sein muss. Diese Platanenwurzel ist wirklich beeindruckend und das ehemalige Kurhotel sieht sehr schön aus.
Liebe Grüße
Jutta