Nun habe ich ja bereits gebeichtet, dass ich eine neue Kamera habe. Und die will auch ausgeführt und getestet werden. Das Wetter ist nach wie vor nicht ideal, um auf Schmetterlings- oder Libellenjagd zu gehen. Von den fast ausgetrockneten Teichen in Weilbach habe ich berichtet. Also ging es heute Vormittag kurzerhand mal nach Frankfurt-Bockenheim. Hier habe ich während meiner Studentenzeit mal gewohnt. Und war nun wirklich ewig nicht mehr dort unterwegs.



Die “Liederhalle” wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer der größten Veranstaltungssäle Frankfurts, insbesondere für politische Zusammenkünfte. Sie war das Stammlokal der Frankfurter Sozialdemokraten. Nach dem Krieg erwarb der Wirt Hans Müller die “Liederhalle” und baute diese im Jahr 1928 zu einem Lichtspieltheater um. 1941 wird der “Titania-Lichtspielpalast” umfangreich modernisiert und die Gastwirtschaft muss dem neuen Kinofoyer mit Nebenräumen weichen. Später erwarb die Alt-Katholische Gemeinde den gesamten Gebäudekomplex. Und nochmal später entstand dort das Theater „Titania“. Eine ziemlich bewegte Geschichte hat dieses Haus.
Und meine Recherche geht noch weiter zurück: Zehn Jahre vor der 1866 erfolgten Okkupation Bockenheims durch das Königreich Preußen, ließ 1855 das Kurfürstentum Hessen-Kassel hier (auf damals noch freiem Feld) ein städtisches Schlachthaus für die selbständige Stadt Bockenheim errichten.





Die Bildauswahl ist sehr willkürlich. Außerdem habe ich weniger fotografiert, als ich dachte. Ich war vermutlich selbst zu viel mit Gucken beschäftigt, wie sich doch alles so verändert hat. Aber ich denke, dass ich doch endlich mal wieder öfter meine Komfortzone verlassen werde, um in den vielen, vielen Frankfurter Stadtteilen auf Motivsuche zu gehen. Über die OM-3 die nächsten Tage mehr.
Ich zeige hier einige Fotos, die keine reinen Schwarz-Weiß-Fotos sind, sondern stark entsättigt. Das gefällt mir sehr gut. Teilweise wirkt es wie leichtes Sepia, aber an dem Titaniabild erkennt man im unteren Teil auch ein schwaches Grün. Diese Fotos sind am PC nachbearbeitet. Ich habe Schwarz-Weiß-Fotos über das farbige Original gelegt und dann etwas mit der Transparenz gespielt. Ich mag diesen Look (heute) lieber als hartes Schwarz-Weiß. Das nur zur Erklärung.


Interessanter Ansatz, ich muss schnell zum nächsten Beitrag 😂
Na, na – nur ned hetze 😂.
Jaaa, diese Art der Fotografie mag ich ebenfalls, auch wenn ich nur noch selten in der Stadt unterwegs bin.
lg gabi
Dito 🫤.
Das ist ja auch das schöne an der Strassenfotografiererei … Wetter ist völlig Wumpe 😉
OM-3 – sehr fein. Ich mag diese Art der Kameras sehr. Ich hatte mal eine OM-D 10, die mir aber nach meinem letzten Umzug irgendwie abhanden gekommen ist oder sich hartnäckig im Haus versteckt. Egal … aktuell hantiere ich mit ner Fuji X-T5 herum.
Na, das ist doch auch ein Träumchen, wenn ich mich richtig erinnere. Im Fuji-System bin ich nicht so bewandert.
sehr schöne Bilder
ich sehe mich auch immer gerne im Stadtbereich um
es gibt so viele interessante Motive
dass die Bilder nicht s/w sind habe ich gemerkt
die Klinkersteine lassen ein leichtes beige erkennen 😉
gefällt mir sehr gur
liebe Grüße
Rosi
Danke. Ich werde jetzt mal öfter Fotospaziergänge durch die Stadt einplanen. Ich brauche dringend neue Motive.
Liebe Elke,
die eigene Stadt mit neuen Augen zu sehen, ist sicher spannend. So schöne interessante Häuser und Winkel gibts halt nur in der Stadt. Ich bin gerne mitgegangen.
Lieber Gruß
Edith
Ich finde es auch toll, was man inzwischen im Internet an historischen Fakten über viele Gebäude finden kann. Da machen die Fotos im Nachhinein noch mal doppelt so viel Freude. Wenn ich so etwas wie diesen Torbogen zum Titania mit seinen Verzierungen entdecke, dass ist die Neugier natürlich geweckt.
Liebe Elke,
das ist ja wirklich eine außergewöhnliche Mischung, aber sie ist auch sehr interessant. Das Bild mit der Rolltreppe könntest du hier in Berlin auch genau so machen und das „Lüsterweibchen“ hat ja auch was.
Das Wetter soll ja jetzt wieder besser werden. Ich will auch wieder mal einen Stadtspaziergang machen. Man entdeckt ja immer wieder neue Sachen.
Liebe Grüße
Jutta
Bockenheim hat einfach was. Es erinnert mich sogar teilweise an Berlin, jedenfalls an die Ecken von Berlin, in denen wir uns früher mal rumgetrieben haben. Dieser Stadtteil war schon immer sehr studentisch geprägt, jung, unkonventionell. Das hat sich erhalten, obwohl sich der Haupt-Uni-Campus inzwischen im nördlichen Westend befindet und die naturwissenschaftlichen Fakultäten am Riedberg. Die Mediziner seit jeher „dribbdebach“, also südlich des Mains, in Niederrad. Heute ist Bockenheim sehr multi-kulti, aber eben nach wie vor jung, mit vielen Kneipen, Kunst usw. Aber es gibt auch noch die tollen alten Häuser und Stadtvillen in ruhiger, grüner Umgebung. In vielen davon befinden… Weiterlesen »