Ich lese gerade mal wieder ziemlich viel. Das liegt einerseits am Wetter und dem frühen Dunkelwerden, andererseits legt mich eine Erkältung zwar nicht wirklich lahm, aber macht mich ein wenig unlustig, rauszugehen oder viel im Garten zu machen.
Heute ein eindeutiges Genre: Historischer Frauenroman
Die Arznei der Könige von Sabine Weiß
Die Arznei der Könige ist ein spannender, historischer Roman aus dem 14. Jahrhundert und rankt sich um das Leben der adeligen Medica Jakoba von Dahlenburg. Ich sehe das Buch in der Tradition der „Wanderhure“ angesiedelt. Die Figur der Protagonistin basiert allerdings auf einer historisch verbürgten Person, der Jakoba Felicie de Almania, deren Prozess in den Pariser Chroniken dokumentiert ist. Sehr viel mehr, als dass man ihr als nicht zugelassene Medica, deren Wissen weit über dem der Pariser Ärzte stand, den Prozess machte und sie mit dem Kirchenbann belegte, ist über sie aber nicht bekannt.
Sabine Weiß hat ihre mögliche Lebensgeschichte sehr bunt und anschaulich erfunden, basierend auf gut recherchiertem Wissen über die Medizin und die teils dramatischen Zustände im 14. Jahrhundert in Europa. Wie meistens in dieser Art Romane muss man akzeptieren, dass die Protagonistin ein bisschen moderner dargestellt wird, als wir uns Frauen im Mittelalter normalerweise vorstellen müssen. Aber anders wären solche Romane kaum denkbar.
Kurzbeschreibung bei Amazon
„Lüneburg im 14. Jh. Nach dem Tod ihrer Familie hat die junge Adlige Jakoba in einem Kloster ihre Bestimmung als Krankenpflegerin gefunden. Doch ihr Bruder zwingt sie in eine neue Ehe, und als ihr brutaler Mann einem Unfall zum Opfer fällt, muss Jakoba fliehen. Nur der Hilfe Arnolds, eines Theriak-Krämers, hat sie es zu verdanken, dass sie sich nach Paris durchschlagen und als Heilerin einen Namen machen kann. Rasch ist sie so erfolgreich, dass sogar der sieche König nach ihr ruft und nach der „Arznei der Könige“ verlangt. Doch damit macht sie sich gefährliche Feinde …“
Mir hat das Buch gefallen. Es ist leichte, aber keine seichte Lektüre. Mit allzu drastischen Schilderungen hält sich die Autorin zurück, obwohl man bei einigen Übergriffen der männlichen Familienmitglieder schon schlucken muss. Bei der Arznei der Könige handelt es sich um Theriak, ein etwas mysteriöses Gebräu aus angeblich bis zu einhundert Zutaten, das immerhin noch in der Neuzeit in Gebrauch war. Einmal mehr war ich beim Lesen froh, dass unsere Medizin heute eine andere ist.
Das Buch gibt es in allen denkbaren Formaten außer Hardcover, auch als Hörbuch. Das Headerbild stammt von Griffin Quinn auf unsplash: https://unsplash.com/de/@griffinquinn – das Theriakgefäß findet ihr auf Wikipedia unter dem Begriff Theriak.
Very nice & interested story written. Much historic story in book reviews. I like.
Liebe Elke, vielen Dank für deine Vorstellung. Ich habe den Titel in meine Liste genommen.
Herzlich, do
Was ist da sonst noch alles drauf? Erzähl mal 📚.
Liebe Elke,
da ich auch gerne historische Romane lese, werde ich mir das Buch merken. Die Kurzbeschreibung macht mich neugierig.
Liebe Grüße
Traudi
Kann man auf jeden Fall gut lesen. Vor ein paar Jahren habe ich von derselben Autorin schon ein anderes Buch gelesen. Ich glaube, es heißt „Die Perlenfischerin“. Das fand ich auch sehr gut.
Das klingt gut, ich mag ja Geschichten aus dem Mittelalter unheimlich gern. LG Romy
Liebe Elke,
ab und an lese ich auch solche Bücher, da meine Bandbreite doch ziemlich groß ist. Ich gestehe aber, dass ich heute mehr zur Unterhaltung lese. „Schwere“ Literatur ist zwar auch immer wieder mal dabei, aber lange nicht mehr so viel wie früher.
Auch ich wünsche dir gute Besserung.
Liebe Grüße
Jutta
Klang das für dich jetzt nach ’schwerer‘ Literatur? Das ist es überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, liebe Jutta.
Nein, ganz und gar nicht. Habe mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Ich wollte damit nur sagen, dass ich heute eher solche Bücher lese wie das, was du vorgestellt hast.
Das dachte ich mir doch, geht mir ja genauso.
Liebe Elke,
solche Art von Büchern lese ich zwischendurch sehr gerne, dabei bediene ich mich aus den öffentlichen Bücherschränken, die es inzwischen öfter gibt. Klingt gut was du da mitgeteilt hast. Nun zu dir, gute Besserung, schnell wieder auf die Beine.
Lieber Gruß
Edith
Sowas aber auch, es sollte heißen: Komm schnell wieder auf die Beine.
Danke. Es ist ja gut, dass unser Gehirn auch unvollständige Sätze vervollständigen kann. Das braucht noch keine KI 😉.