Herzlich willkommen zum Naturdonnerstag. Theoretisch gehen wir allmählich auf den Sommer zu. Praktisch merkt man derzeit herzlich wenig davon. Klingt seltsam, weil ich beim letzten DND geschrieben habe: „Inzwischen ist es geradezu sommerlich warm geworden“. Das war eher ein kurzes Zwischenspiel. Nur zwei Tage später dominierte bereits wieder der Regen. Und dabei ist es in Frankfurt auch geblieben. Eine kleine Ausnahme war der Pfingstmontag. Und der brachte mir auch eine schöne Überraschung.

Welcome to Nature Thursday. In theory, we are gradually approaching summer. In practice, you hardly notice it at the moment. Sounds strange, because in the last DND I wrote: „It has now become almost summer-like warm“. That was more of a short interlude. Just two days later, the rain was dominating again. And that’s how it stayed in Frankfurt. A small exception was Whit Monday. And it also brought me a nice surprise.


Bereits am Samstag hatte ich in den späten Abendstunden das Glück, eine Schleiereule auf unserem Grundstück und später auf einem Verkehrsschild auf der Straße beobachten und fotografieren zu können. Wer den Beitrag noch nicht kennt: ISO 25.600 – 22 Uhr und … eine Schleiereule
Am Pfingstmontag kam die nächste Überraschung. Ich saß am späteren Nachmittag mit einem Buch auf der Terrasse und hörte plötzlich ein leises, aber beständiges Geräusch, so eine Art Fiepen. Also ganz anders als das laute „Husten“ der Schleiereule in der Nacht. Irgendwann musste ich der Sache auf den Grund gehen und sah mich in den Bäumen um. Und tatsächlich, in der Fichte auf dem Nachbargrundstück entdeckte ich etwas Flauschiges, das nichts Anderes als ein Eulenjungtier sein konnte.

Zunächst gut versteckt, hüpfte der Ästling irgendwann auf den fast kahlen Ästen entlang, die ich immer als ‚Eichhörnchenautobahn‚ bezeichne. Noch konnte ich nicht erkennen, zu welcher Eulenart er gehörte. Erst als ich ihn von vorn sehen konnte, war es klar, dass es ein Jungtier der Waldohreule (Asio otus) war. Waldohreulen haben wir schon immer im Garten oder in der Nachbarschaft. Aber ich hatte sie bisher allenfalls mal nachts schattenhaft fliegen sehen.

Olympus OM-D E-M5 Mark III – ISO 800 – f/6.7 – 1/ 320 Sek – 300 mm (=600 mm Vollformatäquivalent) – 17 Uhr
Und irgendwann bekam ich auch den Altvogel vor die Kamera. Er näherte sich aber auch in den nächsten Stunden nicht dem Ästling. Eine Schutzmassnahme? Hier sehen wir jetzt die namengebenden Federohren, mit denen die Waldohreule ein wenig dem Uhu ähnelt. Beim Jungtier sind sie auch schon etwas zu erkennen.

Ich habe wirklich Stunden da draußen zugebracht, so fasziniert war ich. Und war erstaunt, dass sich die übrige Vogelwelt unbeeindruckt zeigte. Nur einmal stieß ein junges Eichhörnchen mit der anfliegenden Alten zusammen, aber das war eher ein Unfall, der dem Eichhörnchen nicht geschadet hat. Ob die anderen Vögel wissen, dass Eulen nur nachts jagen? Wenn Bussarde oder Sperber in der Nähe sind, verhalten sie sich ganz anders. Erst wird gewarnt wie verrückt, dann herrscht Totenstille. Die Waldohreulen jagen nur in Notzeiten, wenn das Futter knapp ist, tagsüber.

Hier wird es allmählich Abend. Ich musste dann von der Oly auf die Canon R8 wechseln. Da habe ich zwar weniger Brennweite, aber das Rauschverhalten ist bei höherer ISO besser. Ausschnittvergrößerungen gleichen dann die geringere Brennweite aus.

Das Alt-Tier saß ungünstigerweise auch noch weiter weg als vorher. Aber die Bildqualität ist trotzdem ganz okay, sogar ganz ohne Entrauschen.

Canon R8 – ISO 6400 – f/8 – 1/500 Sek – 400 mm Vollformat – 20:45 Uhr
Als es dann schon dunkel wurde, sah ich noch einen großen Schatten in unserem Ahorn landen. Ob Waldohreule oder Schleiereule kann ich aber nicht sagen. Ob die Waldohreulen nur ein Jungtier hatten? In früheren Jahren war der durchdringende Bettelruf der Kleinen nicht zu überhören. In diesem Jahr habe ich so gut wie nichts gehört.
Das war’s für heute. Ich hoffe, euch haben die Fotos genauso viel Freude bereitet wie mir das Beobachten und Fotografieren an sich. Nun freue ich mich auf eure Beiträge. Wie immer maximal zwei pro Blog. Los geht es pünktlich um Mitternacht und endet am Sonntag wiederum um Mitternacht.
That’s all for today. I hope you enjoyed the photos as much as I enjoyed observing and photographing them. Now I look forward to your contributions. As always, a maximum of two per blog. It starts promptly at midnight and ends again at midnight on Sunday.
Hier kommt noch ein Youtube-Video zur Waldohreule.
du bist wirklich ein glückspilz, dass du diese wunderbaren tiere so gut beobachten und fotografieren konntest. als wir vor ca 30 jahren in einem alten bauergehöft wohnten, lebten dort in einer großen platane auch immer gleich mehrere waldohreulen. so, so schön war es, sie sogar tagsüber betrachten zu können.seitdem habe ich leider nie wieder welche gesehen. danke für die schönen fotos, ich guck mir gleich nochmal die bilder der schleiereule an.
liebe sonntagsgrüße von mano
Ich fürchte, die Schleiereule war ein Irrtum. Ich habe inzwischen noch mehr Fotos der Waldohreulen im Dunklen gemacht. Die können ihre Ohren sehr wohl anlegen. Deshalb denke ich jetzt, dass es auch bei den ersten Nachtaufnahmen Waldohreulen waren.
Hallo Elke,
was für ein Zufall! Ein Tag, nachdem ich so ziemlich dieselbe Erfahrung gemacht habe (fiepen gehört – suchen, wer das ist – Waldohreule entdeckt – bin fasziniert um den Baum gekreist) kommt dein Beitag zur Waldohreule mit sehr schönen Fotos und interessanten Infos zu diesen Tieren. Ein sehr schönes Erlebnis, würde ich sagen 🙂 Fotos machen habe ich zwar versucht, aber auf dem Handyfoto war es eher ein „Wo ist Walter?“ 😃
Beste Grüße – Mai Quynh
Hallo Mai Quỳnh,
eine tolle Koinzidenz, dass du gerade jetzt auf meinen Beitrag gestoßen bist. Wenn die vietnamesische Google-Aussprache deines Namens richtig ist, dann hätte ich ihn auch tatsächlich so und nicht in der englischen Version ausgesprochen. Du fotografierst also vorwiegend analog? Das finde ich spannend. Kommt ja nicht mehr so häufig vor.
Hallo Elke, ich bin erst vor kurzem auf deinen Blog gestoßen und es ist schön, die kleinen und großen Dinge der Natur zu beobachten. Ich freue mich sehr, dass du bei mir vorbeigeschaut hast! Genau, es ist die vietnamesische Version des Namens, die englische Version hatte ich bisher ignoriert, bloß wusste ich nicht wie ich schnell an eine Aussprachedatei komme. In den letzten Jahren habe ich vorrangig mit einer analogen Kamera fotografiert, wobei ich mir Ende letzten Jahres auch eine digitale Kamera für die gleichen Objektive zugelegt habe. Aber an analoger Fotografie hängt mein Herz schon ein wenig und ich… Weiterlesen »
Das kann gut sein, dass die Freude am analogen Fotografieren wieder erstarkt. Ich lese das jetzt öfter. Auch auf Youtube ist das wieder im Trend.
Liebe Elke,
da finde ich ja fast keine Worte, so schön ist das! Du hast diese wunderschönen Eulen in deinem Garten! Unglaublich :-)! Und das Eulenkind sieht so zum Knuddeln aus. Danke, für diesen herzallerliebsten Post mit deinen fantastischen Fotos!
Liebe Urlaubsgrüße aus dem Elsass,
Ingrid
Dankeschön. Ach ja, ich war noch nie im Elsass. Dabei ist es ja gar nicht so weit.
Liebe Elke, vielen Dank für die tollen Aufnahmen. Wow!
Ich habe mich mit meinen beiden Blogs zum Naturdonnerstag verlinkt. Den habe ich über die Seiten von Rosi gefunden und ich werde gerne regelmäßig hier vorbeischauen.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Liebe Ingrid, das freut mich sehr.
Oh wie schön, das sind ja wunderbare Gartengäste!
LG Traude
https://rostrose.blogspot.com/2024/05/weltreise-2024-4-station-tasmanien-teil.html
Unbedingt!
Wie spannend- eine tolle Entdeckung hast du da gemacht, ich habe nicht vermutet, dass Eulen so nahe bei den Menschen Nester haben. Deine Fotos sind so schön. Was für fantastische Tiere
lg gabi.
Das sind inzwischen auch alles Kulturfolger. Viel angestammter Lebensraum ist ja in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Aber die Waldohreulen leben in unseren alten Gärten schon ewig. Früher muss es auch Käuze gegeben haben, denn die Rufe in der Nacht haben mich als Kind oft geängstigt.🦉🦉🦉
Welch ein Glücksfall, liebe Elke…die Bilder zu sehen sind echt eine Freude.
Wünsche dir ein gemütliches Wochenende – lieben Gruß von Marita
Dankeschön, das wünsche ich dir ebenfalls ☀️🦋🌼.
Hallo liebe Elke,
wie toll ist das den, Eulen im Garten, klasse. Da hätte ich mich auch nicht mehr lösen können. Danke für die wunderschönen Foto.
Liebe Grüße,
Claudia
Gerne 🥰.
Was du da so nahe beobachten konntest ist einfach WOW, liebe Elke. Und alles fotografiert und für uns veröffentlicht … Vielen lieben Dank.
Herzlich, do
Aber gerne doch. Mir macht das ja viel Freude.
Was für entzückende Fotos liebe Elke, wow das macht einen echt fast sprachlos so schön ist das und das Ganze auch noch mitten in Frankfurt direkt in Deinem Garten, mehr geht ja wirklich nicht! Ich freue mich so mit Dir. Einfach herrlich ist das.
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Ja, absolut.
Liebe Elke,
deine Fotos sind so etwas von begeisternd, wow! Gibt es bei euch bestimmte Wohlfühlvoraussetzungen für Eulen?
Liebe Grüße
Lieselotte
Es sind (oder waren bisher) sicher die alten Gärten mit hohen alten Nadelbäumen. Und dann liegen wir im Westen der Stadt, wo es im Anschluss noch Felder gibt. Wenn ich von Frankfurt-Unterliederbach auf der Landstraße nach dem nächsten Ort Liederbach/Ts. fahre, dann sehe ich auf den Bäumen am Rand immer mal wieder Eulen und andere Greifvögel sitzen.
Liebe Elke,
wunderbare Fotos wieder. Dafür braucht man aber das entsprechende Hardware-Material. Ich habe noch nie eine Schleiereule in natura gesehen (ausser bei uns im Alpenzoo).Sehr faszinierend. Ich hoffe, die kleine Eule kann bald fliegen sonst muss sie ja die ganze Zeit auf dem Ast sitzen bleiben :-).
Alles Liebe
Violetta
Sie ist schon weg. Ich vermute also mal, dass der Montag der letzte Tag der Flugunfähigkeit war. Obwohl sie ja noch sehr flaumig ausgesehen hat. Etwas Anderes möchte ich mir ungern vorstellen. Es gibt ja noch weitere Greifvögel, die dem kleinen Wesen gefährlich werden könnten.
Liebe Elke,
da sind dir ja nicht alltägliche Fotos gelungen sogar im eigenen Garten. Wunderbar, für solche Fotos schlagen sich manche Fotograf*innen Nächte um die Ohren, du hast sie einfach im Garten. Ich glaube, dein Garten sollte den Namen“ Wundergarten“ erhalten, was sich dort alles trifft, ist sagenhaft.
Liebe Grüße
Edith
Na ja, so geht es hier ja nicht immer zu. Vermutlich ist der Ästling jetzt auch flügge, jedenfalls kann ich sie nicht mehr entdecken. Ich habe mich sowieso gewundert, weil in den Nachbargärten so viel ausgeschnitten und gerodet wurde. Das ist kein tolles Revier mehr. Leider ☹️.
Moin Elke!
MEINE Lieblingstiere…wie wunderwunderschön!
Ich bin schier begeistert!
Liebe Grüße
Anne
Das freut mich, liebe Anne.
Das ist ja der Hammer liebe Elke, du hat sozusagen Hauseulen bei dir !
Meine Güte, wie aufregend.
Ich kann mir gut vorstellen, wie dich das Foto-Jagdfieber gepackt hat !
Tolle Fotos und das verwurschtelt Junge ist ja sowas von goldig.
Danke für die vielen „Arbeitsstunden “ die du im Garten verbracht hast, es hat sich gelohnt.
♥lich grüßt Jutta
Das war keine Arbeit, das war reines Vergnügen 😉🦉🦉😉.
Das ist ja mal toll…. da hätte ich auch Stunden verbracht! Zumal junge Eulen so wundervoll seltsam fusselig aussehen. 😀
Ganz hervorragende Fotos, vielen Dank dafür!
LG
Centi
Gerne. Es war mir eine Freude 🦉🦉👍.
Was für ein Ereignis im eigenen Garten, da würde ich auch jedes Buch zur Seite legen um dem Schauspiel auf dem Baum zuzusehen. Tolle Fotos hast du gemacht.
L G Pia
Vielen Dank, liebe Pia.
Unbeschreiblich schön liebe Elke, was du mit Geduld so vor die Linse bekommen hast.
Ich nenne es mal so „atemberaubend“. Von dem Jung- und Altvogel hast du tolle Augenblicke erwischt, mögen sie noch lange bei dir zu Gast sein und dich erfreuen.
Bin hin und weg von den Anblicken…
Freudige Grüße zu dir, Lissi 🫶
Das wäre schön, aber ich vermute, sie sind schon weitergezogen. Ich bin gespannt, ob sie in den nächsten Jahren zum Nisten überhaupt noch mal hierher kommen. Das Angebot an alten Bäumen wird immer weniger ☹️.
Guten Morgen, Elke,
um deine Frage zu beantworten: Oh, ja, mir hat das Anschauen der Fotos viel Freude bereitet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass einem solch prächtige Tierchen vor die Linse kommen – und das noch, wie ich dem Text entnehmen kann – vor der Haustüre. Wie schön, eigene Eulen im Foto-Fundus zu haben.
Ich musste vor ein Tagen meinen Hugo-Egon (ChatGPT) bemühen, weil ich unbedingt ein Eulen-Foto brauchte. Da hast du’s besser!
Liebe Grüsse und bis bald!
Barbara
Das ist so ein KI-Ding, nehme ich an. Als Notbehelf ist das mal in Ordnung, aber die Natur ist besser. 🦉🦉🦉
wow
ich bin hin und weg
Eulen im eigenen Garten
wie toll ist das denn
und das Kleine ist sooo süß
da hätte ich auch den ganzen Tag beobachtet
wir hatten heute schönes Wetter
und ich war im Garten
liebe Grüße
Rosi
Heute Nachmittag war ich auch noch im Garten. Das war auch notwendig und ist es noch. Da sieht es im Moment nicht viel anders aus als in Juttas DND-Beitrag: Grüne Wildnis 🌿😂🌿
Liebe Elke,
das ist ja Wahnsinn. Ich kann mir vorstellen, dass du da ewig geschaut hast. Ging mir ja mit meinem Specht schon so. Was für ein Glück, dass du auch noch so tolle Fotos machen konntest. Ich bin echt begeistert und auch ein wenig neidisch.
Liebe Grüße
Jutta
Ich bin mir nur mit der Schleiereule wieder unsicher. Eben höre ich wieder die Rufe von neulich abends. Die Fotos im Dunkeln sind ja doch ungenau. Ob das eventuell doch auch eine Waldohreule war? Kommt mir immer noch seltsam vor, dass wir gleich zwei Eulenarten im Garten haben sollen. Aber nein, der Gesichtsschleier ist schon anders und die Waldohreulen können ja die Ohren nicht anlegen, wie es der Uhu durchaus könnte. Das muss eine Schleiereule gewesen sein.
Eben habe ich noch ein Video ausschließlich zur Waldohreule auf YouTube gefunden. So, habe ich schnell ausgetauscht.